21 Fahrer bilden das MotoGP-Feld 2016, mit dem Einstieg von KTM werden es im kommenden Jahr 23 sein. Fehlt noch ein Platz auf die von MotoGP-Promoter Dorna gewünschte Grid-Größe von 24 Maschinen. Deshalb wurde nun dieser 24. Startplatz ausgeschrieben, Teams können sich noch bis zum 24. April, also dem Rennsonntag in Jerez, bewerben. Im Anschluss wird eine Kommission bestehend aus Vertretern von Dorna, der Teamvereinigung IRTA und dem Motorradweltverband FIM einen Rennstall auswählen.

Sito Pons hat mit seinem Team bereits eine Bewerbung eingereicht und gilt als der große Favorit auf den Startplatz. "Sitos Projekt ist sehr interessant", bestätigte Dorna-Geschäftsführer Carmelo Ezpeleta der 'As'. "Sein Team war bereits zwölf Jahre in der MotoGP und hat dort vor allem auch gute Resultate erzielt, ja sogar viele Rennen gewonnen." Pons schickte von 1992 bis 2005 Fahrer wie Alex Criville, Sete Gibernau, Loris Capirossi oder Max Biaggi auf Honda in der 500ccm-Klasse beziehungsweise der MotoGP ins Rennen. 16 Grand-Prix-Siege holte das Team in der Königsklasse insgesamt und war 2001 sensationell der erfolgreichste 500er-Rennstall.

MotoGP-Ausstieg kommt für Pons 2005

Mit dem Ende der Tabaksponsoren brachen für Pons aber finanziell schwierige Zeiten an, nach der Saison 2005 zog er sich aus der MotoGP zurück. In den vergangenen Jahren war Pons Racing jedoch in der Moto2 weiterhin eines der am besten geführten Teams und durfte 2013 mit Pol Espargaro über den Weltmeistertitel jubeln. Nun soll erneut die Königsklasse erobert werden. "Wir glauben, dass unser Team bereit ist, diesen Schritt zu machen", gibt sich Sito Pons gegenüber 'El Pais' selbstbewusst.

Sito Pons will zurück in die MotoGP, Foto: Honda
Sito Pons will zurück in die MotoGP, Foto: Honda

Mit dieser Überzeugung ist auch klar, dass Pons in der MotoGP nicht zum Mitläufer werden will: "Wenn wir dort einsteigen, dann nicht einfach nur, um dabei zu sein. Wir wollen echte Protagonisten sein und ein Projekt betreiben, dass sowohl technisch als auch sportlich solide ist. Das erlauben die neuen Regeln auch aus wirtschaftlicher Sicht." Seit diesem Jahr konnten die Kosten für die Teambetreiber durch die Einführung der Einheitselektronik ja stark reduziert werden, außerdem ist den Kundenrennställen durch die Begrenzung des Feldes auf 24 Fahrer eine umfangreiche finanzielle Unterstützung der Dorna garantiert.

Pons wünscht sich spanischen Piloten

Pons möchte auch in der MotoGP den bezüglich der Fahrerwahl von ihm eingeschlagenen Weg weitergehen. "Ich hätte gerne einen spanischen Fahrer", gibt er ganz offen zu. "Unser Team hat jungen Piloten aus Spanien schon immer die Möglichkeit gegeben, sportlich zu wachsen. Mit dem Weltmeistertitel in der Moto2 ist uns das bereits gelungen und es wäre schön, es nun auch in die MotoGP zu schaffen." In den letzten Jahren waren Fahrer wie Maverick Vinales oder Pol Espargaro für das Team unterwegs, aktuell mit Alex Rins einer der Titelfavoriten. Rins und Espargaro gelten auch als mögliche Piloten Pons' in der MotoGP.

Zuerst muss Pons den Startplatz aber freilich erst bekommen. "Unsere Bewerbung ist abgegeben, aber wir können uns erst zu 100 Prozent in dieses Projekt stürzen, wenn wir die Zusage für den Platz bekommen", erklärt der zweifache 250ccm-Weltmeister. "Das hängt aber natürlich nicht von uns ab, sondern von Dorna, IRTA und FIM." Ebenfalls noch völlig offen ist, welches Material Pons in der MotoGP einsetzen würde. Die Kontakte zu Honda sind natürlich nach wie vor ausgezeichnet, doch auch Suzuki wird immer wieder als möglicher Lieferant genannt.