Von 17. bis 19. Februar stehen auf Phillip Island die zweiten Testfahrten der MotoGP auf dem Programm. Einige Teams versetzten die eigenen Leistungen beim Testauftakt in Sepang Anfang Februar in Alarmbereitschaft und nicht alle Hersteller haben die Kapazitäten schon beim kommenden Test alle Schwachstellen auszumerzen.

"Es wird eine Neuformatierung der Kräfteverhältnisse geben", ist TV-Experte Alex Hofmann im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com überzeugt. "Man wird aber erst nach und nach sehen, wer sich wie rasch an die neue Elektronik und die Reifen gewöhnt. Der eine oder andere wird damit aber Probleme haben."

Michelin fördert sauberen Fahrstil

Für Hofmann ist bereits klar, welche Fahrer von der Reifenumstellung von Bridgestone auf Michelin profitieren werden: "Jene mit einem sauberen Fahrstil werden den Michelin schneller ans Limit führen können. Die Haudraufs werden etwas länger kämpfen, denn die brauchten bislang den hohen Grip des Bridgestone-Vorderreifens um ihren wilden Fahrstil aufzufangen."

Kein Wunder also, dass der Fahrer mit dem aktuell saubersten Stil die ersten Testfahrten dominierte: Jorge Lorenzo. "Der hält im Moment wie ein Irrer rein und kommt mit den momentanen Gegebenheiten deutlich am besten klar. Allerdings sollte man zu diesem Zeitpunkt noch nichts überbewerten."

Blufft Honda nur?

So sieht Hofmann auch die Probleme von Honda noch gelassen. Alles nur ein Bluff der Japaner? "So groß, wie Honda es aktuell darstellt, wird der Abstand zur Spitze sicher nicht sein." Als Titelfavoriten sieht er den Werks-Rennstall aktuell aber nicht. "Die Probelem von Honda waren schon im Vorjahr offensichtlich. Es kann gut sein, dass sie mit dem nun geringeren Grip am Vorderrad die Vorteile ihres Motors noch weniger nutzen können."

Eine finale Einordnung der neuen Kräfteverhältnisse sei ohnehin erst nach Abschluss aller Testfahrten möglich. "Ein echtes Resümee kann man erst nach dem Test in Katar ziehen, denn dann hat man Daten von drei unterschiedlichen Strecken." Der zweite Akt steht in der kommenden Woche von 17. bis 19 Februar auf dem Programm.