"Es wird Monate dauern, um sich damit abzufinden", meinte Valentino Rossi nach dem für ihn so bitter verlaufenen MotoGP-Saisonfinale 2015 in Valencia, wo er nach einem herausragenden Jahr doch noch den Titel an seinem Teamkollegen Jorge Lorenzo verloren hatte. Mehr als die Niederlage an sich, stieß Rossi aber die Art und Weise, wie sie zustande gekommen war, auf. Rossi musste nach seiner Kollision mit Marc Marquez im Malaysia-GP beim letzten Saisonrennen in Valencia ja vom Ende des Feldes starten. Von dort aus zeigte er eine sehenswerte Aufholjagd zu Rang vier, die aber schlussendlich wertlos war, weil Lorenzo das Rennen gewann, ohne sich je gegen eine Attacke von Marquez zur Wehr setzen zu müssen. Für Rossi und auch viele neutrale Beobachter ein klares Anzeichen für Schützenhilfe Marquez' gegenüber Lorenzo.

Tatsächlich scheint der Ärger darüber, wie von ihm selbst prophezeit, bei Rossi nach wie vor nicht verflogen zu sein. Nun zeigte er das öffentlich, in dem er auf Twitter ausgerechnet Marc Marquez und Jorge Lorenzo aus der nun 324 Leute langen Liste von Personen strich, denen er auf dem Kurznachrichtendienst folgt. Ein klares Zeichen an die beiden Spanier, sind doch sowohl Dani Pedrosa als auch alle anderen der Top-13-MotoGP-Piloten des Jahres 2015 in der Liste zu finden.

Seit Sepang ist die Atmosphäre zwischen den Top-Drei der abgelaufenen Saison vergiftet, Foto: Repsol
Seit Sepang ist die Atmosphäre zwischen den Top-Drei der abgelaufenen Saison vergiftet, Foto: Repsol

Pikantes Detail am Rande: Rossi folgt sogar seinem früheren Erzfeind Max Biaggi. Dem Mann also, dem er einst in Suzuka während dem Rennen den Mittelfinger gezeigt hatte und mit dem er in Barcelona vor der Siegerehrung sogar eine kleine Schlägerei hatte. Bereits in Sepang hatte Rossi in diesem Jahr klargestellt, dass ihm das Verhältnis zu Biaggi deutlich lieber war, als das zu Marquez: "Wir haben uns wirklich gehasst, aber es war offensichtlich. Jeder wusste das. Mit Marquez war das anders. Da bevorzuge ich die Art, wie es mit Biaggi war."

Rossi klarer Champion auf Twitter

Rossi ist auf Twitter, ebenso wie auf allen anderen Social-Media-Kanälen, die klare Nummer eins unter den MotoGP-Piloten. Ihm folgen auf Twitter über vier Millionen User, was Platz 62 unter allen Sportstars weltweit und Rang eins unter den Motorsportlern bedeutet. Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton folgen knapp eine Million User weniger, Marc Marquez kommt als zweitbester MotoGP-Pilot auf Twitter gar nur auf 1,65 Millionen Follower. Mit Rossi hat sich nun wieder einer davon verabschiedet.