Eigentlich sollte nach dem Ende der diesjährigen MotoGP-Saison alles geklärt sein. Die Wunden sind zwar frisch, aber sie heilen, wie Yamaha-Rennchef Lin Jarvis betonte. Doch für den WM-Dritten Marc Marquez gehen die Auseinandersetzungen weiter. Jedoch nicht mit seinem eigentlichen Gegner Rossi, sondern mit Fans, die den 22-Jährigen seit dem Rennen in Valencia mit Drohanrufen auf seinem privaten Mobiltelefon terrorisieren.

Begonnen hat die Schikane einen Tag nach Ende der Weltmeisterschaft und hielt bisher bis zum Ende des letzten Wochenendes an, wobei die Anrufe mit der Zeit abnahmen. Nichtsdestotrotz sei der ehemaligen Weltmeister besorgt, wie sein Umfeld verlauten ließ. Deshalb haben Marquez und seine Angehörigen den Fall nun vor einen Vertreter des Zivilschutzes gebracht. Dieser konnte in Erfahrung bringen, dass die Handynummer des Honda-Werkspiloten auf einem Internet-Blog veröffentlicht wurde. Den Rat, seine Handynummer zu ändern, um den Drohungen ein Ende zu setzen, lehnte Marquez ab. Außerdem verzichtete der 22-Jährige auf eine förmliche Untersuchung.

"Die Anrufe haben sich deutlich reduziert, deshalb hat Marc keine Angst mehr", ließ das Umfeld des Zweirad-Artisten verlauten. Dennoch konnte der eingeschaltete Zivilvertreter nach einem Tag zwei Nummern ausfindig machen, von denen die Anrufe stammten. Nichtsdestotrotz nahm Marquez an der Mailänder Motorradmesse EICMA teil, um gemeinsam mit Kollegen des HCR-Teams aus Motocross und anderen Bereichen die neuen Maschine seines Herstellers vorzustellen.