Die Hondas und Suzukis kamen auch am zweiten Testtag in Valencia am besten mit den neuen Reifen und der Einheitselektronik klar. Wie schon am Dienstag holte sich Marc Marquez auch am Mittwoch die Bestzeit. Die Yamahas dagegen kamen nicht ganz an die Spitzenzeiten heran.

Die Platzierungen: Die Bestzeit setzte Marquez mit 1:31.060, gleich hinter ihm reihte sich Maverick Vinales ein. Der Suzuki-Werksfahrer handelte sich nur eine Zehntelsekunde Rückstand ein, sowohl zu seinem Fahrstil als zu seiner Suzuki scheinen die Michelin-Pneus also gut zu passen. Marquez‘ Honda-Kollege Dani Pedrosa griff als Letzter der Spitzenfahrer ins Geschehen ein, verzeichnete aber die drittschnellste Zeit vor Aleix Espargaro.

Der frisch gekürte Weltmeister Jorge Lorenzo fuhr zwei Zehntelsekunden hinter Marquez auf den fünften Rang vor Cal Crutchlow. Valentino Rossi gelang nur die siebtschnellste Testrunde. Dahinter reihte sich Pol Espargaro ein. Andrea Iannone wurde Neunter vor Bradley Smith, der mit 71 Runden am zweiten Testtag der Fleißigste war. Danilo Petrucci rollte bereits am Vormittag einmal mit technischen Problemen aus und verlor einige Testzeit, schaffte aber trotzdem den elften Rang im Klassement vor Loris Baz, Scott Redding und Hector Barbera. Enttäuschend hingegen verlief auch der zweite Testtag für Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso, als Fünfzehnter fuhr er weiter seiner Form hinterher.

Valentino Rossi war am Ende Siebter, Foto: Yamaha
Valentino Rossi war am Ende Siebter, Foto: Yamaha

Trotz eines wilden Crashes fuhr Jack Miller auf Rang 16 vor Eugene Laverty. Rookie Tito Rabat ging es am zweiten Tag etwas ruhiger an und absolvierte nur 56 Runden, er schaffte damit Rang 18 vor Aprilia-Werkspilot Stefan Bradl. Yonny Hernandez wurde Zwanzigster vor Bradls Teamkollegen Alvaro Bautista. Ducati-Testfahrer Michele Pirro konnte nur sechs Runden absolvieren und wurde damit 22. vor Suzuki-Testfahrer Takuya Tsuda, Mike Di Meglio und Nobuatsu Aoki, der nur dreizehn Runden zurücklegte.

Die Stürze: Nur geringfügig weniger Stürze als am ersten Testtag gab es am Mittwoch in Valencia. Früh in der Session erwischte es Stefan Bradl, auch Loris Baz musste bald in den Kies. Besonderes Pech hatte Andrea Iannone, der es in seiner ersten Outlap des Tages gerade einmal bis zur vierten Kurve schaffte.

Außerdem erwischte es mit Aleix und Pol erneut beide Espargaro-Brüder, aber auch Jack Miller, Alvaro Bautista, Maverick Vinales, Cal Crutchlow und wie schon am Vortag Marc Marquez.

Die Reifen: Weiterhin gab es Schwierigkeiten mit den neuen Vorderreifen von Michelin, die nach dem Sturzfestival vom Vortag bereits harsche Kritik hervorgerufen hatten. Mehrere Fahrer betonten, man spüre mit dem Vorderreifen das Limit nicht. Erneut stürzten deshalb zahlreiche Fahrer über die Front, die Hinterreifen des französischen Herstellers hingegen scheinen sich zu bewähren.

Die Technik: Die neue Einheitselektronik wurde bei den Tests auf Herz und Nieren geprüft, doch auch andere Experimente erfolgten. So probierte zum Beispiel Ducati verschiedene Winglet-Möglichkeiten aus und machte nebenbei noch den Fans eine Freude, indem man Michele Pirro für seine Runden eine Kamera an einen der Frontflügel bastelte. Diese lieferte spektakuläre On-Board-Aufnahmen von der Strecke.

Weltmeister Jorge Lorenzo gelang die fünftschnellste Zeit, Foto: Yamaha
Weltmeister Jorge Lorenzo gelang die fünftschnellste Zeit, Foto: Yamaha

Allerdings sind die Hersteller insgesamt unterschiedlich weit mit ihrer Vorbereitung auf 2016. Während man bei Repsol-Honda den gesamten Mittwoch bereits auf dem nächstjährigen Modell absolvierte, drehte Yamaha-Star Jorge Lorenzo nur wenige Runden auf der M1 für 2016. Ducati plant sogar, die GP16 erst bei den Sepang-Tests einzusetzen. Auch die Suzuki-Piloten waren noch mit den 2015er-Bikes unterwegs, das ersehnte Seamless-Getriebe gab es für sie ebenfalls noch nicht zum Testen.

Die Neuigkeiten: Im Fahrerlager von Valencia dominierte ein Mann die Gespräche, obwohl er gar nicht auf dem Motorrad saß: Casey Stoners Wechsel zu Ducati ließ die Gerüchteküche überschäumen. Auf der Strecke gab es allerdings auch noch eine personelle Neuerung zu vermelden: Mike Di Meglio testete zum ersten Mal eine Werks-Aprilia, ist allerdings als Testfahrer für 2016 noch nicht fix bestätigt.

Endstand

Pos.FahrerTeamRückstandabsolvierte Runden
1.Marc MarquezRepsol-Honda1:31.06042
2.Maverick VinalesSuzuki0.10357
3.Dani PedrosaRepsol-Honda0.12060
4.Aleix EspargaroSuzuki0.15255
5.Jorge LorenzoMovistar-Yamaha0.22248
6.Cal CrutchlowLCR-Honda0.43458
7.Valentino RossiMovistar-Yamaha0.43865
8.Pol EspargaroTech3-Yamaha0.55951
9.Andrea IannoneDucati0.55960
10.Bradley SmithTech3-Yamaha0.63471
11.Danilo PetrucciPramac-Ducati0.65762
12.Loris BazAvintia-Ducati0.73649
13.Scott ReddingPramac-Ducati0.84154
14.Hector BarberaAvintia-Ducati0.87762
15.Andrea DoviziosoDucati0.90762
16.Jack MillerMarcVDS-Honda1.04049
17.Eugene LavertyAspar-Ducati1.31751
18.Esteve RabatMarcVDS-Honda1.34256
19.Stefan BradlAprilia1.43259
20.Yonny HernandezAspar-Ducati1.45048
21.Alvaro BautistaAprilia1.78752
22.Michele PirroDucati2.5086
23.Takuya TsudaSuzuki2.73732
24.Mike Di MeglioAprilia3.31221
25.Nobuatsu AokiSuzuki5.97113