Hochdramatisches Qualifying in Valencia: Jorge Lorenzo zertrümmerte den bisherigen Pole-Rekord von Marc Marquez aus dem Jahr 2013. Er unterbot die bisherige Rekordrunde um mehr als zwei Zehntel und sicherte sich so die Pole Position vor den beiden Werks-Hondas von Marc Marquez und Dani Pedrosa. Valentino Rossi, der nach seiner Bestrafung in Sepang ohnehin vom Ende des Feldes starten muss, stürzte in der letzten Minute des Qualifyings, zog sich aber keinerlei Verletzungen zu.

Die Platzierungen Q2: Jorge Lorenzo brachte fast eine halbe Sekunde zwischen sich und seinen ersten Verfolger Marc Marquez. Dani Pedrosa verlor das Repsol-Honda-Stallduell um 17 Tausendstelsekunden und startet von Rang drei. Aleix Espargaro führt als Vierter eine überraschende Startreihe zwei mit Cal Crutchlow und Bradley Smith an. Andrea Iannone, der im dritten Training noch die Bestzeit markiert hatte, kam über Rang sieben nicht hinaus. Neben ihm stehen Pol Espargaro und Andrea Dovizioso. Danilo Petrucci und Maverick Vinales starten von den Rängen zehn und elf. Valentino Rossi wurde nach seinem Sturz Zwölfter, muss aber aufgrund der Sepang-Strafe ans Ende des Feldes zurück.

Die Platzierungen Q1: Die beiden Suzuki-Werkspiloten Aleix Espargaro und Maverick Vinales sicherten sich mit den Rängen eins und zwei in Q1 souverän den Einzug in Q2. Rang drei ging an Ducati-Wildcard-Pilot Michele Pirro, der somit das Rennen am Sonntag aufgrund der Rückversetzung für Valentino Rossi aus Startplatz 12 in Angriff nimmt. Reihe fünf bilden Stefan Bradl, der einmal mehr das Quali-Duell bei Aprilia deutlich für sich entschied, Hector Barbera und Loris Baz. Dahinter stehen Nicky Hayden, Yonny Hernandez und Alvaro Bautista. Reihe sieben bilden Scott Redding, Jack Miller und Mike di Meglio. Dahinter beziehen Anthony West, Eugene Laverty und Toni Elias Aufstellung. Broc Parkes teilt sich mit Valentino Rossi die letzte Reihe.

Die Zwischenfälle: Eugene Laverty stürzte schon nach wenigen Minuten in Q1. Er rutschte in Kurve fünf mit einem noch zu kühlen Hinterreifen weg. Kurz darauf flog Maverick Vinales am Ausgang von Kurve zwei mit einem üblen Highsider ab. Er blieb unverletzt, musste aber mit dem Scooter zurück an die Box fahren. Der nachkommende Nicky Hayden konnte nur mit großer Mühe ausweichen.

Auch Hector Barbera stürzte in Q1 noch in Kurve zwei. Er rutschte aber nur harmlos über das Vorderrad weg.

Die große Überraschung passierte aber in Q2. Valentino Rossi verlor in der letzten Minute in Kurve acht die Kontrolle über seine Yamaha und landete im Kies. Er war über das Vorderrad weggerutscht. Ein seltener Sturz des Routiniers, der aufgrund seiner Rückversetzung ans Ende des Feldes ja eigentlich keinen Grund hatte, etwas zu riskieren. Er blieb aber zumindest unverletzt.

Das Wetter: Das Wetter in Valencia zeigte sich zum Qualifying der MotoGP um 14 Uhr dieses großen Saisonfinales absolut würdig. 28 Grad betrug die Außentemperatur an der spanischen Mittelmeerküste, 31 Grad wurden bei strahlendem Sonnenschein am Asphalt gemessen. Bedingungen, wie sie sich die MotoGP-Piloten nur wünschen konnten.

Die Analyse: Das war die vielleicht wichtigste Pole Position in der Karriere des Jorge Lorenzo. Er selbst sprach von der besten Runde seiner Karriere, die natürlich nicht nur ergebnistechnisch unheimlich wertvoll ist, sondern ihm auch mental einen Vorteil gegenüber Valentino Rossi beschert. Der zeigte, für ihn untypisch, im Qualifying Nerven und ließ sich einen seiner seltenen Stürze zu Schulden kommen. Kann Lorenzo diese Pace konservieren, wird er sich am Sonntag wohl zum Weltmeister krönen. Rossi muss auf Schützenhilfe der Werks-Hondas oder anderer Piloten hoffen, Lorenzo darf wohl nicht besser als Dritter werden, will Rossi eine realistische Chance haben.