Die neue MotoGP-Saison hat begonnen: Es gibt neue Fahrer, neue Teams, neue Strecken und erstmals gab es am heutigen Freitag keine provisorische Pole Position! Denn nachdem das 1. Qualifying in der Königsklasse der Regelschere zum Opfer gefallen ist, geht es erst am Samstagnachmittag um die Pole.

Das zur Qualifying-Zeit abgehaltene zweite freie Training schloss derweil der Vizeweltmeister Sete Gibernau vor heimischer Kulisse in Jerez de la Frontera mit der Tagesbestzeit ab. "Ich glaube, dass sich die gute Preseason nun anfängt auszuzahlen", freute sich der Lokalmatador. "Wir können mit dem ersten Tag zufrieden sein, da wir oben stehen und noch Verbesserungsspielraum besitzen."

Den guten Eindruck von Telefonica Movistar Honda bestätigte Setes Teamkollege Marco Melandri, der hinter Nicky Hayden und John Hopkins auf den vierten Rang der Zeitentabelle des 2. Trainings fuhr. "Wir begannen mit dem Setup vom letzten Test hier und das obwohl die Bedingungen anders waren. Am Nachmittag fühlte ich mich dann besser und arbeitete an der Rennabstimmung. Und obwohl ich meinen Rhythmus noch verbessern muss, bin ich zufrieden."

Weltmeister Valentino Rossi, der am Morgen noch Rang zwei belegt hatte und dabei wenige Tausendstel schneller war, empfand den Auftaktfreitag als zweigeteilt: "Der Morgen war gut, aber am Nachmittag hatten wir es schwerer und einige Probleme." Entsprechend ist der Doktor "nicht ganz zufrieden".

Sein Rivalen Max Biaggi reihte sich direkt hinter ihm auf Platz sechs der Nachmittagszeitenliste ein. "Das positive Signal ist, dass wir auf dem richtigen Weg sein könnten", so der Italiener in Diensten von HRC. "Das schreckliche Wochenende von Jerez war also nicht umsonst. Das Motorenmanagement ist sehr viel besser, aber wir müssen uns morgen noch weiter verbessern."

Bei Ducati begnügte man sich derweil mit den Rängen acht und sechzehn. "Wir hatten heute Morgen einige Probleme", so Loris Capirossi, "aber am Nachmittag machten wir einige Fortschritte."

Der zweite Ducati-Mann flog hingegen von seiner roten Maschine. "Es war kein großer Crash", spielte Carlos Checa den Vorfall herunter. "Ich stürzte in der Haarnadel am Ende der Gegengeraden kurz vor dem Kiesbett. Meine Schulter ist derzeit erst 80% geheilt, aber ich habe mich schon schlimmer gefühlt als heute."

Für die Grünen von Harald Eckl verlief der Tag durchaus gut: Shinya Nakano erkämpfte Platz sieben, Alex Hofmann landete auf Platz elf vor Geheimtipp Makoto Tamada. "Es hat heute viel Spaß gemacht und ich fühle mich jetzt viel frischer. Bridgestone hat einen großen Schritt nach vorne gemacht und wir haben die Chassis-Balance verbessert."