Die Saison 2015 hielt für die Fans bereits das ein oder andere hitzige Duell zwischen Valentino Rossi und Marc Marquez bereit. In Argentinien und den Niederlanden kam es sogar zur Berührung zwischen den beiden Superstars, beide Male hatte Rossi das bessere Ende für sich. Vor allem in Assen war Marquez davon sichtlich wenig begeistert. Er sehe sich als eigentlicher Sieger des Rennens, Rossi habe heute lediglich gezeigt, wie gut er Motocross fahren könne, spottete er über den Abschneider des Italieners in der Zielschikane.

Mittlerweile können beide wieder auf den Vorfall von damals lachen und kommen ohne Probleme miteinander aus. Eine derart herzliche Beziehung, wie man sie seit dem Aufstieg Marquez' in die Königsklasse zwischen den beiden kannte, ist aber dennoch nicht mehr zu erkennen. Das bestätigt nun der Weltmeister selbst in einem Interview mit der offiziellen Seite der MotoGP. "Unser Verhältnis zueinander hat sich auf jeden Fall geändert", verrät Marquez dort. "Das liegt aber einfach daran, dass wir bisher nie gegeneinander um einen Weltmeistertitel gekämpft hatten."

In Argentinien stürzte Marquez nach einer Berührung, Foto: motogp.com
In Argentinien stürzte Marquez nach einer Berührung, Foto: motogp.com

Tatsächlich konnte Rossi seinen um 14 Jahre jüngeren Rivalen in den vergangenen beiden Saisons in der Weltmeisterschaft nie ernsthaft fordern. Nun hat sich das Blatt gewendet, der Altmeister liegt in der Gesamtwertung 52 Zähler voran. Titelchancen haben nach der sportlichen Auferstehung Marquez' zur Saisonhalbzeit aber wieder beide. "Es ist ganz normal, dass man da keine freundschaftliche Beziehung zueinander hat", meint der Repsol-Honda-Pilot.

Keine Freundschaft, aber Respekt

Er und Rossi hätten aber einen Weg gefunden, dennoch respektvoll miteinander umzugehen, beteuert Marquez: "Valentino und ich sind beide professionell genug, um Arbeit und Freizeit zu trennen. Er ist darin vielleicht sogar noch ein bisschen besser als ich. Was auf der Strecke passiert bleibt jedenfalls dort und wir können uns danach ganz normal unterhalten. Das würde ich auch gerne beibehalten. Dieses Verhältnis ist mir sehr wichtig. " Dass es sich hierbei nicht nur um leere Floskeln handelt, beweisen Rossi und Marquez Rennwochenende für Rennwochenende in diversen Pressekonferenzen.