Seine Performance an diesem Wochenende ist jetzt schon nicht hoch genug zu würdigen. Dani Pedrosa, gebeutelt von vielen Verletzungen in seiner langen Karriere, trotzt in Brünn den Höllenqualen, die ihm sein gestern im zweiten Training angeknackster Fuß bereitet. Der kleine Spanier mit der ellenlangen Krankenakte erkämpfte sich trotz denkbar schlechter Voraussetzung Startposition neun und hofft für das Rennen auf einen Sprung nach vorne.

"Ich habe versucht, die bestmögliche Rundenzeit zu schaffen, aber ich konnte keine von diesen superschnellen Runden drehen, die wir heute gesehen haben. Obwohl ich eine 55er-Zeit hingelegt habe bin ich nur Neunter. Das ist nicht die beste Ausgangslage, aber morgen erwische ich hoffentlich einen besseren Tag. In Sachen Rennpace kann ich besser sein als wenn es darum geht, eine schnelle Runde zu absolvieren", unterstreicht Pedrosa sein Bedauern über die Startposition und seine Ambitionen.

Der Sturz vom Freitag ist die Wurzel allen Übels für Pedrosa, Foto: Milagro
Der Sturz vom Freitag ist die Wurzel allen Übels für Pedrosa, Foto: Milagro

Fahrt voller Schmerzen

Die allesentscheidende Frage jedoch bei Pedrosa: Wie kommt er mit den Schmerzen im Fuß zurecht? "Grundsätzlich kann ich den Knöchel nicht so gut bewegen. Das ist sehr schmerzhaft, wenn ich es versuche. Beim Schalten, vor allem beim Runterschalten, ist das ziemlich hart. Das größte Problem ist, dass ich schon allein wegen meiner Größe die Rasten nicht so gut erwische, aber mit der eingeschränkten Bewegungsfreiheit im Knöchel musste ich heute ganz anders fahren, vor allem in Rechtskurven hinein, da sehe ich aus wie ein Amateur", gibt Pedrosa zu Bedenken.

Doch nicht nur die Fußverletzung bereitet Pedrosa Kopfzerbrechen. "Ein paar Schmerzen habe ich auch im Genick, aber verglichen mit dem Knöchel ist das nichts", versichert Pedrosa. "Das Hauptproblem ist mein Bein, denn man muss in den Kurven pushen, aber auch beim Umlegen und beim Schalten. Manchmal wenn ich sehr hart pushe, dann sind die Schmerzen stark", gibt Pedrosa offen zu.

Im Rennen soll es für Pedrosa bergauf gehen, Foto: Repsol Honda
Im Rennen soll es für Pedrosa bergauf gehen, Foto: Repsol Honda

Steigerung im Rennen anvisiert

Im Qualifying erhielt der leidgeprüfte Spanier Schützenhilfe von seinem Teamkollegen. Der entscheidende Zeitensprung glückte nämlich erst im Windschatten von Marc Marquez. "In meiner Runde habe ich mich an Marcs Hinterrad geklemmt und das hat mir dabei geholfen, mich in den ersten Sektoren zu verbessern. Dann habe ich das Tempo bis zur Linie mitgenommen, dadurch konnte ich meine Zeit um sechs Zehntel gegenüber der vorherigen Ausfahrt verbessern", berichtete der Repsol-Pilot.

Konkrete Zielsetzungen im Hinblick auf die Endplatzierung im Rennen will sich Pedrosa in seinem Gesundheitszustand freilich nicht entlocken lassen. Er verrät nur so viel: "Es sieht so aus, als hätten Lorenzo und Marquez die beste Pace, Rossi kann sich sonntags immer steigern, das ist also die Top-Gruppe. Dann kommen die Ducatis, mal sehen wie es bei denen läuft. Aber ich werde morgen versuchen, ein bisschen schneller als heute zu fahren. Im Rennen bin ich aber stärker als auf einer schnellen Runde, also läuft es da hoffentlich besser."