Erfolge wecken Begehrlichkeiten. Nach Platz zwei beim MotoGP-Rennen am Sachsenring will Repsol-Honda-Pilot Dani Pedrosa auch in Indianapolis von sich Reden machen. Der kleine Katalane peilt daher nicht weniger als den Sieg auf dem "Brickyard" an, macht sich dabei aber nur am Rand Gedanken um den WM-Kampf.

Dass er für seinen Repsol-Honda-Teamkollegen Marc Marquez wertvolle Schützenhilfe bei der Rückkehr in den Spitzenkampf geben könnte, ist Pedrosa durchaus bewusst. Jedoch haben diese Gedankenspiele für ihn keinerlei Bewandtnis. "Ich will das Rennen gewinnen, und stecke all meine Energie in dieses Vorhaben. Ich habe eine harte Zeit durchgemacht und ein Sieg würde so umso süßer schmecken", verrät Pedrosa.

Marquez selbst bekräftigt seinen Teamkollegen in dessen Vorhaben, findet in Pedrosas Rückkehr zur Form nicht nur Positives. "Er kann nun auch mich schlagen, was natürlich nicht gut für meine Ambitionen wäre. Ich hoffe natürlich, dass er sich zwischen mir und den Yamahas von Valentino Rossi und Jorge Lorenzo platzieren kann, jedoch denke ich lieber über meine eigene Leistung nach. Von uns will jeder immer der Beste sein und am besten fährst du eben damit, dich nur auf dich selbst zu konzentrieren."

Dani Pedrosa sucht mit seinem Team nach der Marquez-Formel, Foto: Repsol Honda
Dani Pedrosa sucht mit seinem Team nach der Marquez-Formel, Foto: Repsol Honda

Auf der Suche nach der Marquez-Formel

Dies gelang Marquez bislang vorzüglich, wie seine Pole in einer Zeit von 1:31.884 eindrucksvoll demonstrierte. Pedrosa landete nicht nur auf die eine schnelle Runde 0,171 Sekunden hinter Marquez, sondern lag auch im Longrun während der Freien Trainings stets zurück. Dennoch will er die Flinte längst nicht ins Korn werden. "Marc ist bislang schneller, das ist kein Geheimnis. Wir geben aber nicht auf und haben bereits einige Ideen, die wir bis morgen umsetzen wollen. Ich werde sowieso kämpfen bis zum Ende, dann sehen wir, was wir erreichen können."

Vor allem der mangelnde Grip auf der überdurchschnittlich rutschigen Strecke von Indianapolis scheint Pedrosa und Co deutlich mehr zuzusetzen als Marquez. "Wir sliden auf dem Heck noch viel zu viel, worunter natürlich die Traktion leidet. Ich muss das Bike mit meinem Team noch entsprechend einstellen, dass wir eine konstante Pace halten können. Es wird wichtig sein, dass ich bis zum Ende vorne an der Spitze dranbleibe. Dann sollte von Podium bis Sieg alles möglich sein", ist sich Pedrosa sicher.

Ob Pedrosa Marquez im WM-Kampf letztlich eher hilft oder schadet, bleibt also abzuwarten. Ganz kalt lässt ihn das Thema dann aber doch nicht: "Wir kommen Yamaha immer näher und können noch für einige Spannung im Titelkampf sorgen. Normalerweise entscheidet sich die WM zwischen Valentino und Jorge, aber Marc und ich sind sicher noch ein paar Mal in der Lage, Yamaha zu schlagen. Es wird ein guter Kampf, dessen Ausgang noch lange nicht vorherzusehen ist."