Stefan Bradls weiterer Karriereweg entscheidet sich in diesen Tagen. Da Giovanni Cuzari, Eigentümer und Teamchef von Bradls Arbeitgeber Forward Racing, wegen diverser Finanzvergehen in der Schweiz in Untersuchungshaft sitzt und diverse Sponsoren dem Rennstall den Rücken kehrten, tritt das Team beim kommenden Rennen in Indianapolis nicht an.

Saison 2015 muss neu finanziert werden

Ein Bild aus besseren Tagen, Foto: Forward Racing
Ein Bild aus besseren Tagen, Foto: Forward Racing

Da der Rennstall bis Saisonende noch rund zwei Millionen Euro auftreiben muss, um den Rennbetrieb aufrecht zu erhalten, ist aktuell aber unklar, ob das Team überhaupt je wieder den Sprung in die Startaufstellung der MotoGP schafft. Neben allen Teammitgliedern sind auch die beiden Fahrer Stefan Bradl und Loris Baz große Leidtragende in dieser Causa.

Diversen Medienberichten zufolge soll Bradl bei Forward Racing keine Zukunft mehr sehen und sich deshalb schon für die kommenden Rennen anderweitig orientieren. Aprilia soll eine Möglichkeit sein, denn dort hat man nach der Trennung von Marco Melandri ein führerloses Motorrad, das zuletzt am Sachsenring von Testfahrer Michael Laverty pilotiert wurde.

Foward an rascher Lösung interessiert

Forwards Teammanager Mario Curioni meinte bei GPone zu einem möglichen Wechsel Bradls zu Aprilia: "Sollte diese Möglichkeit bestehen, werden wie eine Einigung mit den Piloten suchen. Das würde dem Team ja auch ermöglichen, Geld zu sparen."

Eine endgültige Trennung zwischen Bradl und seinem aktuellem Arbeitgeber konnte das Team aber noch nicht bestätigen. "Wir bemühen uns um eine Einigung mit den Piloten, aber im Moment ist noch nichts offiziell", lautete ein Statement von Forward Racing auf eine Anfrage von Motorsport-Magazin.com.

Stefan Bradl war bislang noch nicht für ein Interview erreichbar. Der Moto2-Weltmeister von 2011 wollte in Indianapolis eigentlich sein Comeback bestreiten, nachdem er wegen eines Kahnbeinbruchs das Heimrennen auf dem Sachsenring auslassen musste. Daraus wird nun frühestens in Brünn etwas, insofern Curioni rechtzeitig die nötigen Gelder bei neuen Sponsoren lukrieren kann. Wohin Stefan Bradls weiterer Weg in der MotoGP führt, ist in der aktuellen Situation somit ungewisser denn je.