Am Sachsenring steht Valentino Rossi Freitagabends wieder dort, wo er fast immer zu finden ist. Deutlich hinter der Spitze, dieses Mal auf Rang sieben. Als einer von nur vier Piloten konnte er am Nachmittag nicht zulegen, nachdem er im ersten Freien Training noch guter Zweiter war. Von der Souveränität, die Rossi vor zwei Wochen in Assen von Beginn an zeigte, ist dieses Mal wenig zu erkennen. Dennoch fühlt sich der Doktor an das Wochenende in den Niederlanden erinnert, wo er nach vier Siegen von Jorge Lorenzo erstmals wieder ganz oben auf dem Podium stand.

"Die Situation war ähnlich wie zuletzt in Assen", meinte er. "Es war eigentlich kein schlechter Tag für uns. Vor allem weil wir schon am Morgen ein gutes Setup und eine gute Basis hatten. Das erste Training war dementsprechend gut. Erst am Nachmittag tauchten erste Probleme auf, für die Rossi aber eine Erklärung hatte: "Wir haben etwas Neues am Setup ausprobiert, das mir nicht gefallen hat. Ich hatte Schwierigkeiten, das Bike zu kontrollieren. So bin ich stark ins Rutschen gekommen, was bei den vielen Kurven natürlich eine Menge Zeit gekostet hat."

Rossi entschied sich zusammen mit seiner Crew daher, wieder eine andere Richtung einzuschlagen. "Am Ende des Trainings konnte ich mich auf den stark abgenutzten Reifen damit noch einmal in allen Sektoren steigern. Wir dürften also einen guten Weg gefunden haben. Meine Pace ist konstant, wenn auch noch nicht herausragend", glaubt der Altmeister. Vor allem ein Blick auf die Reifen der Konkurrenz stimmt ihn aber positiv: "Ich bin nur Siebenter, weil einige Fahrer am Ende einen neuen Reifen verwendet haben."

Rossi verzichtete in FP2 auf einen Reifenwechsel, Foto: Tobias Linke
Rossi verzichtete in FP2 auf einen Reifenwechsel, Foto: Tobias Linke

Steigerung nötig

Hundertprozentig glücklich war der Yamaha-Pilot bei gut zwei Zehnteln Rückstand auf WM-Rivale Jorge Lorenzo und einer halben Sekunde auf den Tagesschnellsten Marc Marquez aber natürlich nicht. "Wir müssen definitiv noch viele kleine Details verbessern, wenn wir uns mit den Top-Jungs messen wollen", vermutet Rossi. Vor allem ein ähnlich gutes Qualifying wie in Assen wäre für den Weltmeisterschaftsführenden wichtig, da es kaum wo schwerer ist, zu überholen, als am engen und kurvenreichen Sachsenring.