Die Formkurve von Philipp Öttl zeigt in den letzten Wochen konstant bergauf. In den vergangenen Rennen zeigte er stets starke Leistungen, konnte lediglich vom Defektteufel gebremst werden. Dennoch gab es auch Kritik am einzigen deutschen Stammpiloten der Moto3-Weltmeisterschaft. Öttl riskiere zu wenig, meinte manch selbsternannter Experte und machte dies an der geringen Anzahl an Stürzen fest.

"Wer das sagt, hat keine Ahnung von mir und kennt mich nicht", stellt Öttl auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com klar. "Ich will dazu aber gar nicht viel sagen und gebe meine Antwort auf der Strecke." Das gelang ihm am ersten Trainingstag in Sachsen bereits ausgezeichnet. Der KTM-Pilot fuhr am Nachmittag auf Rang vier und beendete den Tag als Gesamtfünfter, weniger als neun Zehntel hinter Spitzenreiter und WM-Leader Danny Kent.

Spielt da etwa der Faktor Heimrennen eine Rolle? "Vor den eigenen Fans zu fahren spornt natürlich an. Ich mag auch die Strecke hier sehr gerne", gesteht Öttl. Das alleine würde aber noch nicht viel bringen und die Gründe seien vielfältiger: "Das Team arbeitet gut, ich habe super trainiert und mich richtig vorbereitet - das zahlt sich jetzt eben aus. Wir haben uns ein gut funktionierendes Gesamtpaket erarbeitet."

Mit diesem Paket ist Öttl an diesem Wochenende sehr viel zuzutrauen. Er selbst will aber noch keine genaue Einschätzung abgeben. "Ich will nichts vorhersagen, was ich nicht halten kann. Ich werde aber auf jeden Fall mein Bestes geben, der Heim-Grand-Prix ist schließlich immer besonders. Da riskiert man noch einmal extra viel", konnte sich der Bayer eine kleine Spitze in Richtung seiner Kritiker nicht verkneifen. Ein bescheidenes Ziel hat Öttl aber doch: "Ich will zeigen was ich kann. Welcher Platz das am Ende ist, kann man jetzt nicht sagen. Es hängt ja auch viel vom Rennverlauf ab. Ein Platz unter den Top-Ten wäre aber auf jeden Fall gut.