Die One-Man-Show des Jorge Lorenzo ging auch in der Qualifikation zum spanischen Grand Prix weiter. Nach drei Bestzeiten in den ersten drei Trainings legte er im Qualifying noch eine Schippe drauf: Im Abschlusstraining schaffte er es, Marc Marquez' Rekordrunde aus dem Vorjahr zu unterbieten. Damit war Lorenzo der erste Motorrad-Pilot, der auf der andalusischen Strecke eine Runde in unter 1:38 Minuten zurücklegen konnte.

Entzückung über die eigene Zeit

Dabei fanden die Fahrer im Abschlusstraining nicht mal perfekte Bedingungen vor. Die hohen Asphalttemperaturen sorgten nämlich für einen leichten Gripverlust. "Eine 37,9 in diesen Bedingungen zu fahren ist schon sehr beeindruckend! Das hätte ich nicht für möglich gehalten", muss Lorenzo im anschließenden Interview selbst leicht sprachlos zugeben.

"Aber ich wusste, ich bin zumindest in der ersten Reihe. Im dritten Versuch habe ich daher alles herausgequetscht. Ich habe nochmal ein bisschen später gebremst, mich noch ein bisschen mehr am Limit bewegt", erklärt Lornezo seine Taktik in den Schlussminuten des Trainings. Vorher war der Mallorquiner in Q2 schon zwei Mal die Bestzeit gefahren, ehe ihm am Schluss das Kunststück gelang, die Runde in Jerez in unter 98 Sekunden zurückzulegen.

Es läuft wie geschmiert für Lorenzo, Foto: Tobias Linke
Es läuft wie geschmiert für Lorenzo, Foto: Tobias Linke

Guter Rhythmus auch im Rennen?

Durch die dominate Vorstellung rückt Lorenzo nun fast selbstverständlich in die Rolle als Top-Favorit auf den Rennsieg. Darauf angesprochen relativiert Lorenzo aber: "Das Rennen ist immer eine ganz andere Geschichte. Es ist was ganz anderes als das Training, 27 Runden warten auf uns. Für die körperliche Verfassung sind die heißen Bedingungen hier schwierig."

Nichtsdestotrotz sieht sich Lorenzo in einer guten Position. Das liegt auch an der Bestätigung, dass er im nächsten Jahr weiterhin im Yamaha-Sattel sitzt. "Deshalb fühle ich mich sicher und wohl", so Lorenzo. "Das hat mir erlaubt, das Wochenende ruhig und souverän anzugehen. Von Anfang an lief alles gut und meinen guten Rhythmus konnte ich das ganze Wochenende aufrecht erhalten", blick Lorenzo zufrieden zurück.