Das MotoGP-Reglement für 2016 ist beschlossen und sorgt für so manche Überraschung. Durch den Wegfall der Open-Klasse im kommenden Jahr war man davon ausgegangen, dass auch die Vorteile für Hersteller wie Ducati, Suzuki oder Aprilia, die ja an das Open-Reglement angelehnt sind, verschwinden. Doch dem ist nicht so. Marken, die in den Saisons 2013, 2014 und 2015 kein Rennen gewonnen haben, profitieren weiterhin von den Zugeständnissen. Die Kriterien für den Verlust der Vorteile wurden nun aber neu definiert.

Es werden nun sogenannte Zugeständnispunkte vergeben. Ein erster Platz bedeutet drei dieser Punkte, ein zweiter zwei und ein dritter einen. Das bedeutet: sobald ein Hersteller 2015 drei dieser Zugeständnispunkte erhält, wird das Spritvolumen von 24 auf 22 Liter reduziert, wie es bereits Ducati passiert ist. Für den Verlust des Rechts, mit Einsatzpiloten zu testen und den weicheren Hinterreifen zu verwenden, sind weiterhin drei Rennsiege nötig.

2016 geht das Recht auf Tests der Einsatzfahrer bei sechs Zugeständnispunkten verloren, außerdem sind dann alle Vorteile für die kommende Saison weg. Jeder Hersteller, der ab 2016 in einer Saison jedoch ohne Zugeständnispunkte und somit ohne Podiumsplatzierungen bleibt, profitiert im nächsten Jahr wieder von allen Vorteilen.

Ducati hat durch die Zugeständnisse wieder den Anschluss an die Spitze geschafft, Foto: Milagro
Ducati hat durch die Zugeständnisse wieder den Anschluss an die Spitze geschafft, Foto: Milagro

ECU

Im Rahmen des Treffens der Grand Prix Commission wurden auch die Streitereien um die ab 2016 verpflichtende Einheitselektronik beigelegt. Es wurde beschlossen, dass die ECU grundsätzlich der Open-Software dieser Saison entsprechen wird. Fordern Honda, Yamaha und Ducati aber einstimmig eine Veränderung der Software, so muss diese durchgeführt werden. Die Kosten tragen dabei die drei Hersteller. Wollen die MotoGP-Verantwortlichen eine Änderung durchführen, müssen wiederum dieselben drei Marken einverstanden sein. Ansonsten bleibt die Software unverändert.

Motorräder

Durch die Einführung der Einheitselektronik rechnet man bei den großen Herstellern auch mit einem höheren Verschleiß an Motoren. Dennoch gingen die Meinungen über die passende Höchstanzahl an Triebwerken pro Saison stark auseinander. Während Honda oder Yamaha für etwa fünf Motoren optierten, wollten andere Marken mehr als zehn Aggregate. Nun hat man sich für die Zukunft bei einer maximalen Anzahl von 20 Rennen pro Saison auf sieben Motoren je Fahrer geeinigt. Die Entwicklung der Triebwerke wird eingefroren.

Das Gewicht der MotoGP-Maschinen wird 2016 um ein weiteres Kilo von 158 auf 157 sinken. Der maximale Tankinhalt beträgt 22 statt bisher 20 Liter - ebenfalls ein Zugeständnis an die neue Einheitselektronik.

Die MotoGP-Maschinen werden noch leichter, Foto: Repsol
Die MotoGP-Maschinen werden noch leichter, Foto: Repsol

Renndauer Moto2 und Moto3

Kommt es in einem Rennen der Moto2- oder Moto3-Klasse zu einem Wechsel der Wetterbedingungen, wenn sich die Fahrer bereits in der Startaufstellung befinden, wird wie bisher der Start verschoben. Bei einer derartigen Verzögerung wird die Renndistanz aber auf zwei Drittel der ursprünglichen Länge verkürzt, wie es bisher bereits bei Rennen die neu gestartet wurden, üblich war.