Seit dem Saisonbeginn 2014 genoss Ducati in der MotoGP im Vergleich zu Honda und Yamaha beträchtliche Vorteile. Der italienische Hersteller durfte seither vier Liter mehr Sprit im Rennen verbrauchen, konnte einen weicheren Hinterreifen verwenden, verfügte über zwölf statt fünf Motoren pro Maschine in einer Saison und durfte das Triebwerk seiner MotoGP-Renner nach Belieben weiterentwickeln.

Gigi Dall'Igna wollte mit Ducati in der Open-Klasse starten, Foto: Ducati
Gigi Dall'Igna wollte mit Ducati in der Open-Klasse starten, Foto: Ducati

Zur Erinnerung: Ducati wollte vor dem Saisonstart 2014 völlig in die Open-Klasse wechseln, um diese Vorteile genießen zu können. Dagegen regte sich aber großer Widerstand der kleinen Teams, woraufhin man sich bei der Grand-Prix-Commission zu einer Regeländerung gezwungen sah. Erfolglose Hersteller wie Ducati oder Marken, die neu in die MotoGP einsteigen, sollten in der Factory-Klasse bleiben aber dennoch dieselben Vorteile erhalten wie die Open-Klasse, im Fall von zurückkehrenden Erfolgen diese aber schrittweise wieder verlieren.

An diesem Punkt ist man bei Ducati nun angelangt, denn drei Podiumsplatzierungen im Trockenen bedeuten den Verlust von zwei Litern Benzin im Rennen. Statt 24 dürfen Andrea Dovizioso und Andrea Iannone künftig also nur noch 22 Liter verbrauchen. Eine Einschränkung, die für Ducati kein großes Problem darstellen sollte, da man laut eigenen Aussagen bisher auch nicht das volle Tankvolumen benötigt. Bei drei weiteren Platzierungen unter den ersten drei wären zwei weitere Liter weg und Ducati so auf einem Niveau mit Honda und Yamaha, die aktuell schon auf 20 Liter beschränkt sind.

Bei Honda sind nur 20 Liter erlaubt, Foto: Repsol
Bei Honda sind nur 20 Liter erlaubt, Foto: Repsol

Gelingt es den Ducatisti in dieser Saison, drei Siege einzufahren, dann würden auch die extra-weichen Hinterreifen wegfallen. Unabhängig von den Erfolgen Doviziosos und Iannones bleibt die Anzahl der zur Verfügung stehenden Motoren unangetastet. Beide Fahrer dürfen 2015 je zwölf Aggregate nutzen. Auch die Erlaubnis zur Weiterentwicklung der Triebwerke bleibt erhalten.

Suzuki und Aprilia noch in Sicherheit

Die beiden Neueinsteiger Suzuki und Aprilia verfügen über dieselben Vorteile wie Ducati bis zum Grand Prix von Katar am vergangenen Wochenende und werden diese wohl noch länger behalten. Für Suzuki scheint das Podium aktuell noch nicht wirklich in Reichweite, Aprilia muss in diesem Jahr wohl schon über jeden Punkt froh sein. Keine Beschränkungen müssen die Open-Teams Forward, Aspar, AB Motoracing, Avintia, Ioda sowie Jack Miller bei LCR Honda befürchten, die zwar über dieselben Vorteile verfügen, diese aber nicht verlieren können.