Das MotoGP-Rennen in Donington wird abgesagt, wie die Streckenverantwortlichen am Dienstag bekanntgeben. Der Traditionskurs hätte den Grand Prix von Großbritannien in dieser Saison interimistisch für den Circuit of Wales übernehmen sollen, der sich im Vorjahr die Austragungsrechte von der Dorna gesichert hatte. Da in Wales aber noch an der Strecke gebaut wird, war am 30. August ein einmaliges Intermezzo in Donington geplant. Zu diesem wird es nun nicht mehr kommen.

"Die Ciruit of Wales Company und deren neue Tochtergesellschaft GP15 Limited waren bislang weder in der Lage, die Vereinbarung mit DPRL (Betreibergesellschaft Donington Park) zu erfüllen, noch die geplanten Fristen für Zahlungen einzuhalten um die Organisation für den Großbritannien Grand Prix 2015 einzuleiten", heißt es in einem offiziellen Statement des Donington-Vorstands.

Zahlungen an Donington blieben aus

Konkret geht es dabei um Zahlungen für diverse Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten am Asphaltband, den Auslaufzonen und den Streckengebäuden, die der Circuit of Wales an die Traditionsstrecke leisten hätte sollen. "Aus diesem Grund muss sich der Donington Park von jeder weiteren Mitwirkung zurückziehen. In Folge dessen wird der Großbritannien Grand Prix der FIM MotoGP Weltmeisterschaft am 30. August nicht im Donington Park stattfinden", heißt es weiter.

Zuschauer, die direkt über die Stellen der Rennstrecke oder deren untergeordnete Ticket-gesellschaft Karten erworben haben, bekommen den vollen Kaufpreis rückerstattet. Ob es einen neuen Austragungsort geben wird, ist derzeit noch unklar. Die Bekanntgabe einer Ersatzstrecke obliegt nun Rechteinhaber Dorna und dem Weltverband FIM.

Erst im Vorjahr hatte der Circuit of Wales den Zuschlag bekommen, nachdem zwischen 2010 und 2014 fünf Jahre lang Silverstone die Heimat den britischen MotoGP-Rennens war. Ob die Absage Doningtons nun weitere Auswirkungen auf den bis 2019 laufenden Vertrag mit dem Circuit of Wales hat, ist noch unklar.

Circuit of Wales verteidigt sich

Wenige Stunden nach dem Statement der Betreiber des Donington Parks meldeten sich auch die Verantwortlichen des Circuit of Wales zu Wort. Auf der Webseite der Strecke ist zu lesen: "Entgegen der Anschuldigungen durch DPRL, dass der Circuit of Wales sich nicht an finanzielle Abmachungen gehalten habe, sind wir ohne unterschriebenen Vertrag nicht dazu bereit, die signifikante Summe aufzubringen, die DPRL für die notwendigen Anpassungen der Strecke benötigen würde."

Geldprobleme gäbe es nach eigenen Angaben keine. "Die komplette Finanzierung ist auf Schiene und die Bauarbeiten werden - entsprechend dem Ergebnis der öffentlichen Befragung im März - noch in diesem Jahr starten", heißt es in dem Statement weiter. Abschließend versichern die Verantwortlichen, einen Ersatzort für den Großbritannien Grand Prix zu finden. Silverstone ist dabei wohl die einzige sinnvolle Alternative.