Die Saison 2014 wird Dani Pedrosa wohl schnellstmöglich aus seinem Gedächtnis streichen wollen. Durch Rang vier in der Endabrechnung war es für ihn das zweitschlechteste seiner bisher neun MotoGP-Jahre, nur in seiner Debütsaison 2006 platzierte er sich als Fünfter weiter hinten. Auch was Grand-Prix-Siege und Pole Positions angeht erreichte Pedrosa mit je einem Rennerfolg und einem ersten Startplatz einen Tiefpunkt.

Eine Veränderung musste her, so viel war klar. Ein neuer Rennstall kam für Pedrosa, der seine gesamte MotoGP-Karriere bei Repsol Honda bestritten hat, aber nicht in Frage. Ein lukratives Angebot von Suzuki lehnte er dankend ab. Stattdessen soll ein Personalwechsel im Team den kleinen Katalanen wieder zurück auf die Erfolgsstraße bringen. Zuerst mussten die langjährigen Mechaniker Mark Barnett und Christophe Leonce gehen. Das führte in weiterer Folge dazu, dass sich auch Pedrosas österreichischer Crewchief Mike Leitner verabschiedete, der seit 2004 an seiner Seite gearbeitet hatte.

Bereits zu 250er-Zeiten war Leitner Pedrosas Crewchief, Foto: Honda
Bereits zu 250er-Zeiten war Leitner Pedrosas Crewchief, Foto: Honda

Mit einem derart radikalen Umbau seiner Truppe hatte auch HRC-Boss Shuhei Nakamoto nicht gerechnet. "Ich war überrascht, aber eine Veränderung kann manchmal auch eine gute Entscheidung sein. Dani brauchte neue Motivation", meint er bei MCN.

Nakamoto stimmte den Veränderungen bereitwillig zu: "Wir verändern Danis Crew gerne, auch wenn sie technisch auf einem sehr hohen Level war. Das Team war in dieser Form aber schon sehr lange zusammen und nach den nicht so guten Resultaten in diesem Jahr hat Dani eben über einen Weg nachgedacht, wie er etwas verändern kann. Er wollte das und ich habe seinen Vorschlag unterstützt, auch wenn wir dadurch sehr gute Mechaniker verlieren. Die Motivation eines Fahrers kann ein paar Zehntel ausmachen, also unterstütze ich so eine Veränderung, wenn es hilft."

Nakamoto will Ergebnisse sehen

Durch die Veränderung wächst bei Repsol Honda aber auch der Druck auf Pedrosa, der in den vergangenen beiden Jahren klar im Schatten von Marc Marquez gestanden war. "Ich hoffe, dass er sein Level steigern kann", verrät Nakamoto.

Rossi feierte 2014 mit neuem Crewchief wieder Erfolge, Foto: Yamaha
Rossi feierte 2014 mit neuem Crewchief wieder Erfolge, Foto: Yamaha

Dass Veränderungen im personellen Umfeld einem strauchelnden Piloten wieder neue Energie verleihen können, konnte erst in diesem Jahr Valentino Rossi beweisen. Mit seinem neuen Crewchief Silvano Galbusera, der nach 14 Jahren Jeremy Burgess ersetzte, bestritt Rossi seine beste Saison seit 2009. Nakamoto sieht den italienischen Altmeister durchaus als Vorbild für Pedrosa: " Valentino ist ein gutes Beispiel. Er ist mittlerweile 35 Jahre alt und kann sich immer noch verbessern und neue Dinge lernen. Er hat in dieser Saison immerhin zwei Rennen gewonnen!"

Gleiches sollte also auch für seinen Schützling möglich sein, hofft der HRC-Boss: "Dani ist viel jünger. Wir werden sehen, welchen Sprung er durch die Veränderungen machen kann. "