Es war ein etwas verwirrendes Bild, das sich den Beobachtern des ersten Testtags am Montag in Valencia bot. Zwei Repsol-Honda-Maschinen mit der Nummer 93 von Marc Marquez umrundeten im Parallelflug den Kurs. Auf einer saß tatsächlich der MotoGP-Weltmeister, doch auf dem zweiten Bike nahm sein jüngerer Bruder Alex - seines Zeichens seit Sonntag Moto3-Weltmeister für Honda - Platz. Für den 18-Jährigen war es der erste Test mit einem MotoGP-Motorrad. Zwölf Runden drehten die Brüder in Valencia.

"Ich bin so glücklich über diesen MotoGP-Test. Am Sonntag ist für mich ein Traum mit dem Weltmeistertitel in Erfüllung gegangen und jetzt mit dieser Fahrt gleich noch einer. So ein Bike kann man nicht jeden Tag testen! Ich möchte Honda und vor allem Shuhei Nakamoto für diese Möglichkeit danken. Das ist eine großartige Belohnung für den Moto3-Titel", freute sich Alex, der den Test von HRC-Boss Shuhei Nakamoto geschenkt bekommen hatte.

Die gewaltige Power der RC213V beeindruckte den jüngeren aber körperlich größeren Marquez mächtig: "Die Leistung und das Gefühl auf den Geraden sind unglaublich, aber die Bremsen sind auch der Wahnsinn. Die Zeit zwischen den Kurven wird dadurch natürlich viel kürzer. Zu Beginn war ich noch etwas steif auf dem Bike, aber ich denke, dass ich mich dann ganz gut geschlagen habe. Es hat viel Spaß gemacht, auch wenn ich am Ende schon ein bisschen müde war."

Shuhei Nakamoto bereitete den Brüder eine große Freude, Foto: Repsol
Shuhei Nakamoto bereitete den Brüder eine große Freude, Foto: Repsol

Marc hofft auf Wiederholung

Fast noch mehr als Alex strahlte Marc, der es sichtlich genoss, mit seinem Bruder die Strecke zu umrunden: "Es war eine wundervolle Erfahrung, zusammen mit Alex zu fahren und ihm um die Strecke zu folgen. Manchmal war er noch ein bisschen überfordert, aber das ist völlig normal. Es waren ja seine ersten Runden auf einem MotoGP-Bike. Ich hatte wirklich Spaß, auch wenn ich ein paar Mal ein bisschen in Probleme geraten bin, weil Alex in den Kurven etwas weit hinausgekommen ist. Insgesamt hat er sich aber sehr gut geschlagen. Wenn man aus der Moto3 kommt, ist es nicht so einfach, sofort auf ein MotoGP-Bike zu wechseln. Es hat uns alle überrascht, wie gut er sich angepasst hat. Ich denke, dass es ihm auch viel Spaß gemacht hat. Hoffentlich können wir das in der Zukunft wiederholen!"