Platz zwei für Jorge Lorenzo in Australien. Kein schlechtes Ergebnis, doch der Mallorquiner hatte starke Probleme und gab zu, dass das Pech der anderen in seine Karten spielte. "Das ist wahrscheinlich der glücklichste zweite Platz in meinem Leben. Viele Fahrer, die gestürzt sind, hätten vor mir landen können", gestand er. Obwohl sich der 27-Jährige mit seinem Arbeitgeber über ein komplettes Yamaha-Podium freute, war er von seinem eigenen Rennen bitter enttäuscht.

"Ehrlich gesagt bin ich sehr, sehr enttäuscht: Wir haben so hart gearbeitet, um das richtige Setup zu finden, das ganze Wochenende war klasse und dann habe ich im Rennen einen falschen Reifen. Der Reifen war eine Katastrophe", wetterte der Yamaha-Pilot, der sich wie sein Teamkollege für die extra weiche Mischung entschieden hatte, die bei Valentino Rossi allerdings bestens funktionierte. "Auf der rechten Seite war alles perfekt, aber in den Linkskurven wurde es immer schlimmer. In der letzten Runde war es extrem schwierig sitzenzubleiben."

"Es war damit absolut unmöglich um gute Positionen zu kämpfen. Mit einem normalen Reifen hätte ich wohl mit Marc [Marquez] um den Sieg kämpfen können, aber so ist es nun einmal. Das passiert", fuhr Lorenzo fort. Die 20 Punkte für den zweiten Platz waren für den Yamaha-Piloten kein Trost. "Es geschah bei Valentino in Austin und jetzt hier bei mir. Das muss ich akzeptieren."

Jorge Lorenzo war bitter enttäuscht, Foto: Yamaha
Jorge Lorenzo war bitter enttäuscht, Foto: Yamaha

Bridgestone habe auf die Anschuldigungen direkt reagiert und behauptet, dass der Reifen fehlerfrei war und die Probleme entweder auf das Setup der M1 oder den Fahrstil Lorenzos zurückzuführen seien. "Das ist immer das Einzige, was sie sagen", winkte der Mallorquiner ab, der an den Tagen zuvor viel mit dem asymmetrischen Vorderreifen gefahren, sich im Rennen aber für den super weichen entschieden hatte.

Das chaotische Rennen auf Phillip Island will Lorenzo nun so schnell wie möglich hinter sich lassen. Schon in wenigen Tagen geht es in Sepang zum vorletzten Grand Prix der Saison. "Ich versuche in Malaysia gut zu sein", versprach er. "Wir hoffen, dass wir unter normalen Bedingungen konkurrenzfähig sein können - wie wir es hier vor dem Rennen waren."