LCR Honda war in den vergangenen Wochen und Monaten Stammgast in den Schlagzeilen. Zuerst entschied sich Stefan Bradl nach dem Vertragspoker für einen Wechsel zu LCR Honda, dann kam es zum sensationellen Überraschungsdeal mit Cal Crutchlow und nun verpflichtete man mit Jack Miller einen Piloten direkt aus der Moto3-Weltmeisterschaft.

Teamchef Lucio Cecchinello zeigt sich begeistert von der Aufgabe, den erst 19-jährigen Miller an die Weltspitze heranzuführen: "Wir freuen uns sehr darauf, denn wir mögen es, mit Fahrern aus der neuen Generation zu arbeiten und ihnen eine Chance in der MotoGP zu geben. Das ist unser Hauptziel als Team, talentierten Piloten den Einstieg zu ermöglichen."

Trotz heftiger Kritik von vielen Seiten sieht Cecchinello den Aufstieg Millers nicht als verfrüht an. "Wie Jack bereits gesagt hat, ist es ein langfristiger Plan. Wir werden versuchen, ihn nicht unter Druck zu setzen, indem wir bestimmte Resultate von ihm verlangen. Das gilt vor allem für die erste Saisonhälfte. Die ersten paar Monate werden für ihn entscheidend sein, denn da muss er die neue Klasse kennenlernen und ein Gefühl für das Motorrad aufbauen. Danach wird er meiner Meinung nach bald starke Leistungen zeigen", so der LCR-Teamchef gegenüber der offiziellen Seite der MotoGP.

Besondere Vorfreude stellt sich bei Cecchinello aufgrund des Fahrstils seiner Neuerwerbung an, die ihn an große Champions in seinem Team erinnert: "Jack ist Teil der neuen Pilotengeneration. Viele dieser jungen Fahrer pilotieren ihre Motorräder auf eine sehr akrobatische Art und Weise. Sie bewegen ihren Körper auf dem Bike sehr viel und sind überaus athletisch. Es wird sicher Spaß machen, ihn in der MotoGP zu sehen. Ich bin schon gespannt. Ich mag seinen Fahrstil. Er erinnert mich ein wenig an Casey." Gemeint ist natürlich der zweifache Weltmeister Casey Stoner, der 2006 seine Debütsaison in der MotoGP bei LCR Honda bestritt.

Stoner fuhr gleich in seiner Debütsaison auf das Podium, Foto: Honda
Stoner fuhr gleich in seiner Debütsaison auf das Podium, Foto: Honda

Kehrt Bradl zurück?

Stefan Bradls Zeit im Team von Cecchinello geht dem Ende zu. Nach drei Jahren ist mit Saisonende Schluss, fünf Rennen hat der Zahlinger bei LCR Honda also noch vor sich. Doch sein Noch-Teamchef will nicht von einem endgültigen Abschied sprechen. "Wir freuen uns darauf, mit Stefan den Rest dieser Saison zu bestreiten. Man weiß auch nie was in der Zukunft passiert. Wir heißen ihn jederzeit gerne wieder bei uns ihm Team willkommen", gibt sich der Italiener offen.