LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl beendete einen turbulenten ersten Trainingstag in Brünn auf dem sechsten Rang. Diese Position hatte er im ersten Freien Training auf trockener Strecke belegt. Am Nachmittag konnte sich aus nasser Fahrbahn kein Pilot mehr verbessern. Lediglich Andrea Iannone und Hector Barbera komplettierten noch eine gezeitete Runde im Trockenen. In der inoffiziellen Regenwertung belegte Bradl Rang sieben, rund zwei Sekunden hinter Spitzenreiter Marc Marquez.

"Im Trockenen ist es für uns nicht so schlecht gelaufen. Ich bin gleich super reingekommen, die Reifen haben gut funktioniert und wir hatten von Beginn an ordentlichen Grip. Alles hat soweit ideal funktioniert. Das erste Training war insgesamt okay, denn ich war sehr konstant und konnte gute Rundenzeiten fahren. Ich war als Sechster nur zwei Zehntel hinter der Spitze. Das ist ein gutes Zeichen, bedeutet aber andererseits auch, dass das Feld hier sehr eng beieinander liegt", meinte Bradl.

Das zweite Freie Training bei wechselnden Verhältnissen war klarerweise weniger aufschlussreich: "Am Nachmittag waren wir nicht in der Lage, verwertbare Erfahrungen mit den Reifen zu sammeln, aber die Session war dennoch okay. Auch im Nassen war der Grip in Ordnung. Zu Beginn war es vollkommen nass, auch wenn an manchen Stellen mehr Wasser war als anderswo. Am Ende des Trainings war es dann teilweise schon fast wieder trocken, was für die Reifen natürlich eine große Belastung war. Wir konnten dann nicht einmal mehr unsere Rundenzeiten verbessern, weil die Streckenverhältnisse eben 50:50 waren. Ich glaube, dass wir in beiden Sessions eine gute Leistung gezeigt haben."

Arbeit an der Elektronik

Dennoch sei die Nachmittagssession nicht völlig sinnlos gewesen, stellt Bradl klar. "Wir haben ein paar Informationen gesammelt, was die Elektronik im Nassen angeht. So sind wir da auch für alle Fälle vorbereitet. Generell war es ein normales Basisprogramm, das wir heute abgespult haben", erklärt der Zahlinger. Mehr war laut Bradl in diesem Training nicht möglich: "Es ist einfach zu gefährlich, sobald ein paar Tropfen runterkommen. Da rutscht man mit den Slicks einfach sehr schnell weg, wenn sich feuchte Stellen bilden. Für uns geht es einfach um die Sicherheit, denn wir haben ja keine Möglichkeit für eine Mischabstimmung, wir müssen auf Nass oder Trocken setzen. Dazwischen gibt es nichts. Das dauert dann natürlich, bis die Motorräder umgebaut sind."

Die Crew braucht Zeit, um das Setup an Bradls Bike umzustellen, Foto: Milagro
Die Crew braucht Zeit, um das Setup an Bradls Bike umzustellen, Foto: Milagro

Am Samstag plant Bradl in den verbleibenden beiden Trainingssitzungen sowie dem anschließenden Qualifying eine weitere Steigerung. "Ich freue mich auf morgen und hoffe, dass ich mich noch einmal verbessern kann. Wir werden am Motorrad noch ein paar Dinge umbauen, um den Kurvenspeed zu verbessern. Wir haben da schon eine Idee, wo wir ansetzen können. Heute ist uns ja am Nachmittag etwas das Wetter in die Quere gekommen. Es war ein unerwarteter Schauer, aber das kann passieren. So ein Regenschauer wirft einen als Pilot eigentlich nicht zurück, denn ist ja für alle gleich. Ich hoffe trotzdem, dass es morgen eindeutige Verhältnisse gibt", so der 24-Jährige.

Mit der Wetterprognose hat er sich dennoch nicht beschäftigt: "Ich hab nicht geschaut. Das ist mir auch wurscht, es kommt wie es kommt."