Beim Chaos-Rennen der MotoGP auf dem Sachsenring verpasste Dani Pedrosa erneut nur knapp die Chance auf seinen ersten Saisonsieg. Um lediglich rund 1,4 Sekunden musste sich der kleine Katalane im Ziel Teamkollege Marc Marquez geschlagen geben, zeigte mit zahlreichen schnellsten Runden und einer bravourösen Aufholjagd nach dem Start aus der Boxengasse jedoch ein insgesamt hervorragendes Rennen. Ein kleines Wetterchaos hatte noch vor Beginn für einen der kuriosesten Starts der jüngsten Zeit gesorgt. Als Zweiter im Grid hatte sich Pedrosa nach einem kurzen aber heftigen Schauer rund zwanzig Minuten vor dem Start für Regenreifen entschieden, wechselte jedoch wie die meisten Piloten im Anschluss an die Einführungsrunde aufgrund der deutlich zu trockenen Strecke auf das Nummer-Zwei-Bike mit Slickbereifung.

Dies hatte für Pedrosa und mindestens zehn weitere Fahrer jedoch einen Start aus der Boxengasse zur Folge. Zwar wäre er auch in der normalen Aufstellung hinter Pole-Setter Marquez gestartet, jedoch verlor er beim Wechsel des Motorrads in der Box etwas mehr Zeit als der Teamkollege und sogar auch gegenüber Piloten anderer Teams. In der Warteschlange zur Boxenausfahrt stand er so lediglich in der zweiten Reihe: "Das war natürlich ärgerlich, dass ich plötzlich mindestens fünf Bikes am Ausgang der Boxengasse vor mir hatte. Marc stand dort in der ersten Reihe und kam als Erster auf die Strecke, während ich mich erst einmal an vielen Fahrern vorbeikämpfen musste, was natürlich Zeit gekostet hat."

Pedrosa mit Zeitverlust bei Überholmanövern und nach Fehlern

In beeindruckender Manier pflügten die beiden Repsol Hondas anschließen durch das Feld der Piloten, die auf Regenreifen geblieben waren und denen, die von Beginn an auf Slicks in die Startaufstellung gefahren waren. "Das Rennen war für alle sehr hart - vor allem zu Beginn", verrät Pedrosa. "Die Strecke war im hinteren Teil noch feucht und die Kurven waren auf den Slicks nur schwierig zu nehmen. Jedoch war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Ich kam schnell durchs Feld und war nach ungefähr einem Drittel des Rennens alleine mit Marc an der Spitze." Allerdings verlor er im Gegensatz zu Marquez beim Überholmanöver gegen den bis dato führenden Stefan Bradl mindestens eine halbe Sekunde, was einen erneuten Rückschlag im Angriff auf die Spitze bedeutete.

"Ich habe danach wieder so hart gepusht wie möglich und war rundenlang immer im selben Fenster von 0,5 bis 0,6 Sekunden Rückstand auf Marc. Leider kam ich nicht näher und konnte keine wirkliche Attacke setzen", resümiert Pedrosa die entscheidende Phase des Rennens. "Ich wollte natürlich angreifen, aber durfte auch nicht zurückfallen, was ein wenig schwierig war vom Rhythmus her. Dann habe ich gegen Ende leider auch ein paar kleine Fehler gemacht, und zusammen mit dem Zeitverlust beim Start und den Überholmanövern konnte ich Marc dann auch nicht mehr gefährden. Mit Platz zwei kann ich dennoch zufrieden sein und nach der Sommerpause werde ich erneut voll angreifen."