Mit den Plätzen vier und fünf in den ersten beiden Trainingssitzungen im spanischen Jerez war Valentino Rossi zufrieden. "Es war nicht so schlecht, ich bin ziemlich zufrieden mit den Trainings", so der Italiener. "Ich war von Beginn an ziemlich schnell und das in allen Sektoren." Trotzdem kommt auf Rossis Crew noch einiges an Arbeit zu. "Wir müssen das Bike verbessern und versuchen, morgen besser zu sein", so der Yamaha-Fahrer. "Die Strecke war sauber, aber sie hatte wenig Grip", erklärte der "Doktor". Speziell wegen der höheren Temperaturen am Nachmittag bereiteten ihm sowohl Vorder- als auch Hinterreifen Probleme. Besonders beim Gasgeben dreht das Hinterrad durch. "Es ist schwierig, das Motorrad zu kontrollieren, es slidet viel", beschrieb Rossi. Offenbar kommt ihm das entgegen, denn "auf gebrauchten Reifen kann ich sehr gute Zeiten fahren und der Rhythmus ist gut."

Yamaha brachte ein neues Chassis mit nach Südspanien, um das Motorrad beim Bremsen zu stabilisieren. "Dieses Problem konnte ich 2013 nicht lösen", gab Rossi zu. "Der erste Eindruck ist nicht schlecht, es ist aber nur ein kleiner Schritt." Weitere Modifikationen an der Gabel der M1 brachten mehr Stabilität. "Im Vergleich zum letzten Jahr kann ich später bremsen. Jetzt bin ich auf einem guten Level", freute sich Rossi. Über Nacht will er mit seiner Crew noch nach Lösungen suchen: "Wir müssen am Rhythmus und der Pace arbeiten." Der neunfache Weltmeister geht davon aus, dass sich alle Topfahrer auf einem ähnlichen Level bewegen. "Aber um an Jorge dranzubleiben, der das gleich Motorrad hat, muss alles perfekt sein. Die Reifenfrage wird interessant werden", ist sich Rossi bewusst. "Es ist noch nicht entschieden, welchen Reifen wir vorn und hinten nehmen."

Valentino Rossi will mindestens noch zwei weitere Jahre fahren, Foto: Yamaha
Valentino Rossi will mindestens noch zwei weitere Jahre fahren, Foto: Yamaha

Über den geplanten Abschied von Reifenhersteller von Bridgestone zum Ende der Saison 2015 sagte Rossi lachend: "Leider ist es wahr, aber sie bleiben dieses und nächstes Jahr. Ich bin etwas besorgt, denn das sind keine guten Nachrichten." Auf seine eigenen Zukunftspläne hat die Entscheidung des Reifen-Monopolisten keinen Einfluss. "Ich bin glücklich, zu sagen, dass es mein Plan ist, einen weiteren Zweijahres-Vertrag abzuschließen", so der Italiener. "2016 wird sich die MotoGP stark verändern: weniger Elektronik und die neuen Reifen können alles verändern. Ich möchte meinen Vertrag auf jeden Fall um zwei Jahre verlängern, dann sehen wir weiter."

Rossi ist etwas besorgt, denn wer auch immer der neue Reifenlieferant der MotoGP ab 2016 wird, es wird ein Neustart. "Ich denke, für die anderen Hersteller wird es sehr schwierig werden, einen Reifen herzustellen, der es in puncto Performance und Sicherheit mit Bridgestone aufnehmen kann", meinte der Italiener.