Selten hatte ein Pilot in der Geschichte der MotoGP ein Wochenende bis zum Rennen so dominiert, wie es Marc Marquez in Austin gelungen war. Der Weltmeister distanzierte die Konkurrenz in den Trainingssessions teilweise um mehr als eine Sekunde und holte sich auch souverän die Pole Position. Marquez ging somit natürlich als klarer Favorit in den Grand Prix von Texas, doch dahinter durfte man einen spannenden Kampf um die Plätze erwarten. Wie schon in Katar, wählte Marquez als einziger der Spitzenpiloten den harten Hinterreifen.

Jorge Lorenzo war die große Enttäuschung des Wochenendes, Foto: Milagro
Jorge Lorenzo war die große Enttäuschung des Wochenendes, Foto: Milagro

Am Start lieferte Jorge Lorenzo eine unfreiwillige Slapstick-Einlage. Er startete Sekunden zu früh und musste somit klarer Weise sofort zu einer Ride-Through-Penalty hereinkommen. So übernahm Marc Marquez wieder die Führung vor Dani Pedrosa und Andrea Iannone, der von Rang neun auf den dritten Platz nach vorne geschossen war. Auch Cal Crutchlow gelang mit der Werks-Ducati ein toller Start, er kam von Position sieben auf vier nach vorne. Dahinter ordnete sich Stefan Bradl ein, der von Rang drei gestartet war.

Wie erwartet dominierte Marquez auch das Rennen von Beginn an und fuhr bereits in Runde zwei einen neuen Rundenrekord auf dem Circuit of the Americas. Bradl geriet unter Feuer von Valentino Rossi und musste den Altmeister ziehen lassen, der nun auf Crutchlow Jagd machte. Im nächsten Umlauf war auch der Brite auf der Ducati fällig.

Als einziger Fahrer konnte Pedrosa den Rückstand auf Marquez in der Anfangsphase einigermaßen im Rahmen halten. Der Abstand blieb lange unter einer Sekunde, während die Konkurrenz bereits mehr als vier Sekunden Verspätung hatte. Rossi kam seinem Freund Andrea Iannone rasant näher und setzte den Pramac-Piloten auf der Kunden-Ducati zusehends unter Druck. Cal Crutchlow hatte unterdessen technische Probleme und fiel vom sechsten auf den zehnten Platz zurück. Jorge Lorenzo arbeitete sich wieder nach vorne du lag nach sechs Runden schon wieder auf Rang 22.

Rasanter Abstieg Rossis

Crutchlow musste nach neun Runden den Hinterreifen an seiner Ducati wechseln lassen, während sich Alvaro Bautista nach einem Sturz aus dem Rennen verabschiedete. Rossi konnte in dieser Phase des Rennens seine gute Pace aus der Anfangsphase nicht halten und musste in einer Runde sowohl Bradl als auch Dovizioso ziehen lassen. Eine Runde später überholten auch Pol Espargaro und Bradley Smith auf den Kunden-Yamahas von Tech3 den Mann mit der Nummer 46.

Neun Umläufe vor Ende war das Rennen von Cal Crutchlow endgültig vorbei. Er legte in Kurve zwei einen heftigen Abflug hin und dürfte sich die Hand gebrochen haben. Andrea Iannone musste drei Runden später seine Podiumsplatzierung aufgeben und in einer Kurve Bradl und Dovizioso durchlassen. Bradl lag nun auf Podestkurs.

Darüber konnte sich der Bayer aber nur kurz freuen, denn schon wenig später ging Dovizioso an ihm vorbei. Zwei Runden vor Ende musste sich Bradl auch noch gegen Smith verteidigen, der ihn sogar kurzzeitig überholen konnte, doch der LCR-Honda-Pilot schlug zurück.

In dieser Reihenfolge ging es auch über die Ziellinie. Marc Marquez sicherte sich den Sieg mit sechs Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Dani Pedrosa. Andrea Dovizioso holte das lange herbeigesehnte Podium für Ducati. Bradl wurde Vierter, Smith Fünfter und Pol Espargaro Sechster. Andrea Iannone belegte Rang sieben vor Valentino Rossi und Aleix Espargaro. Jorge Lorenzo konnte sich nach seinem katastrophalen Fehlstart noch auf den zehnten Platz nach vorne arbeiten. Nicky Hayden wurde als bester Pilot auf einem Honda-Production-Racer Elfter und ließ seinen Teamkollegen Hiroshi Aoyama hinter sich. Yonny Hernandez belegte Position 13 vor Karel Abraham. Hector Barbera holte für Avintia den letzten Punkt.