Nach zwanzig Jahren im Rennsport macht der "Texas Tornado" Schluss. Der überaus beliebte Colin Edwards erklärte am Donnerstag seinen Rücktritt zum Ende der Saison 2014. Mit dem zweifachen Superbike-Weltmeister verlässt eine der beliebtesten Persönlichkeiten des Paddock die MotoGP.

"Ich bin sehr, sehr traurig darüber, denn Colin ist einer meiner besten Freunde im Paddock und unter den Fahrern", so Valentino Rossi, der mit Edwards 2000 und 2001 beim 8-Stunden-Rennen von Suzuka angetreten (Ausfall 2000 und Sieg 2001) und von 2005 bis 2007 im Yamaha-Werksteam gefahren war. "Wir sind 2000 und 2001 zusammen bei den 8 Stunden von Suzuka gefahren und das ist die beste Erinnerung, die wir beide haben, denn wir hatten viel Spaß und haben gewonnen."

Viel Spaß zusammen: Colin Edwards und Valentino Rossi im Yamaha-Werksteam, Foto: Fiat Yamaha
Viel Spaß zusammen: Colin Edwards und Valentino Rossi im Yamaha-Werksteam, Foto: Fiat Yamaha

"Wir waren auch lange Teamkollegen in einer großartigen Zeit meiner Karriere, als ich großartige Jahre mit Yamaha hatte", erzählt Rossi weiter. Die beiden Teamkollegen haben immer versucht, zusammenzuarbeiten und hätten viel Spaß gehabt. Edwards war auch zu Besuch bei Rossi in Italien, wo die beiden zusammen Motocross fuhren. "Ich bin traurig, denn er ist ein toller Typ und ein toller Fahrer. Wir werden ihn vermissen, aber es ist noch eine lange Saison und wir hoffen, dass Colin in [der MotoGP] in einer Funktion erhalten bleibt."

Der amtierende Weltmeister sorgte für einiges Gelächter, als er sagte "Ich denke, Colin kann stolz auf seine Karriere sein. Als er in der Weltmeisterschaft anfing, war ich zwei Jahre alt!" Als der Spanier mit 15 in die WM kam, kannte Edwards ihn bereits. "Das war eine große Überraschung für einen jungen Fahrer. Gratulation für deine Karriere!"

Edwards' Landsmann Nicky Hayden erzählte: "Ich habe Colin vor den anderen Jungs verfolgt, denn er war der junge, heiße Amerikaner. Ich erinnere mich, als er in der AMA anfing und sie im Sturm eroberte. Er war sofort schnell auf den 250ern und dann auf dem Superbike." Edwards habe diesem Sport viel gegeben, so Hayden. "Jetzt noch, wenn wir manchmal zusammen zurück nach Amerika fliegen, denke ich 'Mann, dieser Typ hat eine Menge Energie', denn er ist auch schon zehn Jahre Superbike gefahren."

"Er hat noch viel vor sich", so Hayden weiter. "Als Amerikaner ist es eine Schande, dass er aufhört. Wir werden immer weniger." Der Weltmeister von 2006 hofft, dass bald junge Amerikaner nachkommen. Auch Dani Pedrosa erinnert sich noch gut an Edwards in der Superbike-WM. "Meine beste Erinnerung ist, als er 2002 einen großen Rückstand auf Troy Bayliss aufholte und die Weltmeisterschaft im letzten Rennen gewann. Ich habe mir das Rennen angeschaut und das ist eine meiner besten Erinnerungen an ihn", erzählte Pedrosa gegenüber crash.net.