Nur 52 Tausendstelsekunden trennten Aleix Espargaro am ersten Tag der zweiten Testfahrten in Sepang von Spitzenreiter Alvaro Bautista. Eine weitere beachtliche Leistung für einen Piloten aus der Open-Klasse. Wenig verwunderlich, dass der Forward-Racing-Pilot am Ende des Tages mehr als glücklich war. "Ich bin mit dem heutigen Resultat sehr zufrieden. Es war wichtig am Setup des zweiten Bikes zu arbeiten und das ist uns gelungen. Am Morgen bin ich nur ein paar Runden gefahren weil ich nicht so pushen konnte wie ich wollte. Wir haben auch an der Elektronik gearbeitet und uns so am Nachmittag deutlich gesteigert. Heute war aber gerade einmal der erste Tag, morgen geht die Arbeit am zweiten Motorrad weiter", beschreibt der Mann aus Granollers die Schwerpunkte in der Testarbeit.

Erster Verfolger Espargaros innerhalb der Open-Klasse war Nicky Hayden im Honda-Production-Racer des Aspar-Teams als Zehnter. Der US-Amerikaner verlor aber über 1,3 Sekunden auf Espargaro. Dennoch sieht Hayden Fortschritte an seinem immer noch relativ neuen Bike: "Der Abstand zur Spitze wird immer kleiner und das ist positiv. Heute Morgen haben wir auf Grund einiger technischer Probleme etwas Zeit verloren, da wir doch ein wenig mehr Arbeit damit hatten, als angenommen. Unsere Maschine ist im Grunde genommen auf demselben Level, das wir auch bei den ersten Tests hier hatten. Wir haben am Setup gearbeitet, besonders an der vorderen Gabel, um die Stabilität des Motorrads bei Bremsvorgängen zu verbessern. Wir haben uns da etwas verbessert. Am Nachmittag hatten wir mit einem elektronischen Problem zu kämpfen, das uns vor allen Dingen im Kurveneingang viel Zeit gekostet hat. Wir haben fast den ganzen Mittag gebraucht, dieses Problem zu lösen. Morgen früh werden wir genau an dieser Stelle weiterarbeiten und dann noch einige Setup-Modifikationen testen. Wir müssen definitiv noch mehr Power aus der Maschine herausholen, aber das Chassis überrascht mich von Tag zu Tag mehr."

Hiroshi Aoyama sucht noch nach Stabilität, Foto: Aspar
Hiroshi Aoyama sucht noch nach Stabilität, Foto: Aspar

Drei Plätze hinter Hayden und somit auf Rang 13 landete sein Teamkollege Hiroshi Aoyama. Er beklagte wie viele andere Piloten das schlechte Gripniveau des Kurses. " Der Zustand der Strecke heute war äußerst prekär, da die Oberfläche extreme dreckig war. Ich hoffte eigentlich, dass sich der Grip am Nachmittag verbessert, aber das tat er nicht. Dennoch haben wir natürlich Arbeiten können und uns des Setups der Maschine angenommen. Heute haben wir uns hauptsächlich auf die Dämpfung konzentriert und haben einige Lösungen gefunden, die das Bike stabiler machen und es besser ausbalancieren. Dies war sehr hilfreich dabei, unsere Rundenzeiten einfacher zustande zu bringen. Wir haben nun eine ziemlich positive Basis, müssen uns aber vor allem im Bereich Frontstabilität noch verbessern", sieht der Japaner noch viel Arbeit auf sich und seine Crew zukommen.

Nur zu Rang 14 reichte es für Colin Edwards. Somit lag er zwölf Positionen und über 1,8 Sekunden hinter seinem Teamkollegen Aleix Espargaro. Der Texaner bestätigte, dass er sich am Mittwoch auf dem Kurs in Sepang noch nicht so richtig wohl fühlte: "Die Strecke war am Morgen sehr schmutzig und ich konnte nicht so pushen wie ich es wollte. Am Nachmittag waren die Bedingungen deutlich besser aber ich habe einfach nicht so ein gutes Gefühl für das Motorrad gefunden und mich am Kurveneingang nicht wirklich wohl gefühlt. Wir haben einiges probiert, aber ich konnte meine Rundenzeit nicht verbessern. Deshalb werden wir heute noch an einigen Dingen arbeiten um morgen einen Schritt nach vorne machen zu können."

Weit zurück lag erneut Scott Redding auf Rang 18. "Wir haben heute ziemlich gut gearbeitet, begannen den Tag mit einigen Fahrwerkstests und verschiedenen Sitzpositionen. Es scheint aber als steckten wir bei diesen Rundenzeiten fest. Momentan finden wir nichts, das uns erlaubt, signifikante Steigerungen zu erzielen, deshalb waren die Rundenzeiten gleich", erklärte der Rookie, der 2,705 Sekunden auf seinen Gresini-Teamkollegen Bautista verlor. Dass Nicky Hayden schnell unterwegs war, stimmte Redding aber positiv. "Wir sind überzeugt, dass wir die Lücke zu Nicky schließen können, aber zunächst müssen wir eine Lösung finden."