Oft wird darüber spekuliert, warum Valentino Rossi auch nach seiner Rückkehr zu Yamaha nicht an seine ganz großen Erfolge anschließen kann. Nun meldet sich Mick Doohan, selbst fünffacher Champion in der Königsklasse des Motorradsports, zu Wort. Für ihn ist die herausragende Karriere Rossis, in der er sieben Weltmeisterstitel und 80 Siege in der MotoGP holte, gleichzeitig dessen größtes Problem: "Ich glaube, dass seine Erfahrung in gewisser Weise ein Nachteil für ihn ist. Er ist wohl nicht mehr bereit, derart ans Limit zu gehen wie die Top-Drei. Sie sind noch in einem Abschnitt ihrer Karriere, in dem sie gewinnen wollen und auch müssen. Bei Valentino ist es eher so, dass er sich freuen würde wenn es gelingt, aber es ist auch nicht schlimm wenn er weiter hinten landet. Ich bin mir sicher, dass Platz vier seiner Meinung nach nicht gut genug ist, aber es ist deutlich besser als das, was er mit Ducati erreicht hat."

Gleichzeitig zeigte Doohan, trotz aller Kritik, auch großen Respekt für Rossi. "Ich möchte nicht an ihm zweifeln. Wenn Yamaha das Motorrad genau auf seinen Fahrtstil ausrichtet, könnte er sicher mehr pushen. Im Moment ist ihm aber wohl klar, dass er es nicht übertreiben darf", erklärte der Australier.

Rossi sei nicht nur ein herausragender Pilot, sondern auch die wichtigste Figur in der Motorrad-Weltmeisterschaft, so Doohan: "Der Sport braucht ihn nach wie vor und er hat immer noch die meisten Fans. Für die MotoGP wird sein Rücktritt sicher ein schwerer Verlust sein."