Valentino Rossi trennt sich mit Saisonende von seinem langjährigen Crewchief Jeremy Burgess. "Das wird mein letztes Rennen mit Jeremy sein", verriet der Italiener vor dem Grand Prix von Valencia. "Er war wie ein Vater zu mir, deshalb fiel mir diese Entscheidung sehr schwer und ich habe mir damit lange Zeit gelassen. Wir haben eine großartige gemeinsame Geschichte."

Burgess traf die Entscheidung des neunfachen Weltmeisters - bei sieben Titel stand er an der Seite Rossis - aus heiterem Himmel. "Ich habe diese Entscheidung vor fünf Tagen getroffen und wir haben heute lange unter vier Augen gesprochen. Er hätte gerne weitergemacht. Es ist aber nicht so, dass ich mit seiner Arbeit unzufrieden wäre", versicherte Rossi. "Er war nicht glücklich über meine Entscheidung, hat aber gesagt, dass er sie verstehen kann."

Rossi erläuterte die Gründe für den Abschied seines engsten Vertrauten. "Im nächsten Jahr muss ich einige Dinge ändern, um neue Motivation und neuen Antrieb zu finden. Für mich ist es wichtig, dass ich mich besser schlage. Vor allem in der ersten Hälfte des Jahres, weil ich mich dann entscheiden muss, ob ich weitermache oder nicht", stellte der Italiener sogar ein eigenes Karriereende mit Ende 2014 in den Raum.

Wer Burgess nachfolgen wird, ist indes noch nicht klar. "Wir haben ein paar Ideen, aber es gibt noch keine Entscheidung", so Rossi, der auch noch nicht bestätigen konnte, ob Burgess beim dreitägigen Test nach dem Valencia GP noch an seiner Seite weilt. "Das ist noch offen. Der Rest der Mannschaft bleibt an Bord. Ich weiß aber nicht, ob alle bleiben wollen, wenn Jeremy nicht mehr da ist. Ich wäre aber glücklich, wenn dem so wäre."

Der mittlerweile 60-jährige Burgess war seit Rossis MotoGP-Aufstieg an seiner Seite, wechselte mit ihm 2004 zu Yamaha, 2011 zu Ducati und in dieser Saison wieder zurück zu Yamaha. Davor führte der seit den frühen Achtzigerjahren in der Motorrad-WM tätige Australier auch schon Freddie Spencer, Wayne Gardner und Mick Doohan zu WM-Titeln. Ob Burgess in anderer Funktion oder bei einem anderen Team in der MotoGP verbleibt, wusste Rossi nicht. "Ich habe keine Ahnung, ob er nächstes Jahr noch etwas macht oder in den Ruhestand geht."