Sieg in einem glücklichen Moment oder der große Befreiungsschlag? Valentino Rossi gehörten am vergangenen Wochenende nach seinem Sieg in Assen die Schlagzeilen, nachdem er nach zweieinhalb sieglosen Jahren endlich wieder das oberste Treppchen erklimmen konnte. "Ich hoffe, dass dieser Sieg der entscheidende Schritt war", meint Rossi nun mit einigen Tagen Abstand zu seinem Triumph. "Meine Rivalen sind sehr stark und schnell, aber ich kann jetzt hoffentlich an jedem Wochenende so fahren und um Siege kämpfen. Das ist das Ziel", so der neunfache Weltmeister.

Warum es allerdings in Assen geklappt hat, in anderen Rennen in dieser Saison aber nicht, erschließt sich Rossi aber noch nicht. "Ich kann nur versuchen hundertprozentig konzentriert zu bleiben, mich körperlich und mental vorbereiten und an jedem Wochenende mein Bestes geben", sagt der Italiener, der allerdings zugibt, dass die Konkurrenz in den letzten Jahren härter geworden ist: "Verglichen mit meinen jüngeren Jahren hat sich das Tempo enorm verändert. Meine Gegner sind stark und der Level ist sehr hoch - vom Beginn der Rennen bis zum Ende."

Mittlerweile brauche es ein perfektes Rennwochenende in allen Bereichen, um überhaupt eine echte Chance auf einen Sieg zu haben. "Um an der Spitze zu bleiben brauchst du in jedem Bereich hundert Prozent. Du musst ein ganzes Wochenende perfekt am Motorrad arbeiten, musst das Bike hundertprozentig kontrollieren und brauchst die richtige Strecke und den richtigen Reifen für deine Bedürfnisse", so Rossi.

Die zwischenzeitliche Kritik der Medien an Rossis Leistungen hätte ihn aber nicht aus dem Konzept gebracht. Dazu sei er schon zu lange im Geschäft. "Nach Katar (Platz 2) hieß es: Oh, Valentino ist noch immer der Alte! Ein Rennen später nach Austin (Platz 6) plötzlich: Valentino ist endgültig am Ende", so Rossi, der abschließend selbstbewusst meinte: "Ich habe immer noch das Potenzial und vor allem die Leidenschaft, an jedem Wochenende vorne mitzufahren."