Lucio Cecchinello arbeitet daran, sein Team für 2014 mit zwei Maschinen ins Rennen zu schicken. Die Chancen dafür schätzt der Teamchef allerdings nur auf circa 30 Prozent ein. Das LCR-Honda-Team startet seit dem Einstieg 2006 mit einer Kunden-Honda in der MotoGP. "Wir versuchen, einen zweiten Fahrer zu verpflichten, der uns auch unterstützen kann, den mit unseren momentanen Sponsoren ist ein Ausbau des Teams nicht möglich", erklärte Cecchinello.

Da jeder Hersteller nur vier Maschinen einsetzen darf, müsste LCR entweder die zweite Kunden-Honda von Gresini übernehmen oder neben der Honda ein CRT-Bike einsetzen. Sollte dieser Schritt gemeistert werden, wäre laut Cecchinello auch ein Einstieg in den kleineren Klassen möglich. Die MotoGP-Teams Gresini, Tech 3, Aspar, Avintia, Forward Racing und Ioda gehen bereits in dieser Saison in der Moto2- und Moto3-Klasse an den Start.

Die bisherige Saison mit Stefan Bradl als einzigem Piloten lief für LCR nicht nach Wunsch. Der Deutsche liegt momentan nur auf Rang elf in der Weltmeisterschaft. "Die ersten vier Rennen sind für uns nicht glücklich verlaufen. Wir hatten drei Stürze, das ist eine Tatsache. Das Wichtigste ist aber, dass wir den Grund dafür kennen. Wir hatten zu viel Gewicht auf dem Vorderrad, wahrscheinlich lag es an einem falschen Setup der Motorbremse", analysiert der Italiener die Probleme in den ersten Saisonrennen.

Am schlechten Setup der LCR-Honda trägt laut Cecchinello auch Bradl eine Mitschuld, der die Entwicklung in eine falsche Richtung gesteuert habe. Ansonsten ist der Teamchef aber voll des Lobes für seinen Schützling: "Stefan hat definitive das Potential, um auf das Podium zu fahren. Seit der Setup-Änderung fährt er viel besser. Er weiß genau, wie er seinen Fahrstil an das Motorrad anpassen muss. Stefan steigert sich konstant und ich bin sehr zuversichtlich für die Zukunft."

Bereits in Le Mans erkannte Cecchinello erste Fortschritte. "Wir waren nur ein paar Zehntel von der Pole entfernt, das war für uns sehr wichtig. Bei einem Trockenrennen wäre Stefan wohl viel sicherer gewesen", sah er den Regen als Mitgrund für das schwache Abschneiden. An diesem Wochenende kehrt Bradl an den Ort seines bisher größten Erfolges in der MotoGP zurück. Im Vorjahr fuhr er in Mugello auf Rang vier und verfehlte das Podium nur knapp.