HRC entwickelt momentan die Honda RC, die ab der nächsten Saison einigen Privatteams angeboten werden soll. Die Maschine soll eine ähnliche Kraftentfaltung haben wie die Werksbikes. Allerdings gibt es andere Pneumatikventile und auch das Getriebe wird herkömmlich und nicht stufenlos sein. Dazu soll der Tank 24 Liter fassen und pro Saison können die aktuellen CR Teams zwölf Motoren verwenden. Wie bei Alvaro Bautista auf der Kundenhonda kommt die Federung von Showa.

"Bisher haben wir mit dem Motor auf dem Prüfstand gearbeitet und sobald er die Leistung erreicht, die wir erwarten, werden wir mit der nächsten Phase beginnen, in der wir uns darauf konzentrieren, das Bike auf die Strecke zu bringen", erklärte HRC-Boss Shuhei Nakamoto gegenüber der offiziellen Seite der MotoGP. "Da das Programm um fast einen Monat verschoben wurde, versuchen wir, die Deadlines zu verkürzen. Ich denke von den bisher gesammelten Daten, dass wir ein gutes Bike haben, aber wir müssen weitermachen, um ein optimales Niveau an Zuverlässigkeit und Haltbarkeit erreichen, das unsere Kunden zufriedenstellt."

Zulieferer spielen in der Entwicklung des neuen Bikes eine wichtige Rolle. Honda arbeitet mit verschiedenen Firmen, die ein Konglomerat bilden. Dabei sind auch Nissin und Showa, die Bremssystem und Federung zuliefern. "Nissin brachte neue Teile nach Le Mans: Die Idee dahinter war immer, dass Bradl sie zuerst probiert. Er muss bestätigen, dass es eine Verbesserung gibt. Bautista ist für die Entwicklung der Showa-Federung verantwortlich", erklärte Nakamoto.

Dazu sprach der HCR-Boss auch über die Leistung seiner Fahrer in den ersten vier Saisonrennen. "Ich hatte erwartet, dass Marc [Marquez] ein Rennen gewinnt, obwohl ich nie dachte, dass es schon das zweite sein würde. Das war eine sehr willkommene Überraschung. Dani [Pedrosa] hat nach Katar seine Stärke zurückgewonnen und siegte in Jerez und Le Mans. Ich hoffe, dass das so bleibt und dass er wie im letzten Jahr mehrere Siege erringen kann. Stefan [Bradl] ist oft gestürzt und vielleicht zu oft. Wir werden mit seinem Team arbeiten, um sicherzustellen, dass sich sein Glück wendet und ihm dabei helfen, Rennen zu beenden."

Zu guter Letzt verriet Nakamoto, dass er noch immer Kontakt zu Casey Stoner hat. "Wir haben uns unterhalten und schreiben Mails, aber es ging vorrangig nur um seine V8 Supercar Rennen in Australien. Er genießt es und ich denke, dass er eine Weile dort bleiben wird."