Die Diskussionen über Marc Marquez und Jorge Lorenzo setzten sich nach einem Fahrer-Meeting in Le Mans zur Pressekonferenz munter fort. "Wenn man Platz sieht, versucht man es! Ich habe nichts gegen Marc. Aber wir nutzen dieses Punktesystem nicht und ich würde es gern nutzen. Ich denke, dass man nachdenklicher fährt - ich habe mich 2005 nur verändert, weil ich bestraft wurde", sagte Lorenzo, der einerseits gern Frieden mit seinem Landsmann schließen wollte, andererseits aber gern gesehen hätte, dass diesem Strafpunkten nach dem neuen System auferlegt werden.

Marquez konterte: "Wenn man das in der ersten Runde oder in der Rennmitte macht, kann ich eine Strafe verstehen. Aber in der letzten Runde... Ich denke, die Fans mögen es." Schon im Flugzeug auf dem Weg nach Hause hätten sich beide aber die Hand gereicht, da sie fast nebeneinander saßen. Lorenzo lachte: "Es gibt mehr als 300 Leute in einem Flugzeug und wir saßen nebeneinander. Das war lustig. Dann haben wir uns die Hände geschüttelt. Wie ich sagte, ich habe kein Problem mit Marc. Ich will nur die Sicherheit in diesem Sport verbessern."

An diesem Wochenende geht es aber zunächst wieder auf der Strecke - und nicht im Flugzeug - zur Sache. "Es könnte schwierig werden, wenn es regnet, besonders für einen Rookie wie mich. Ich bin das Bike schon im Nassen gefahren und man kann wirklich hart pushen. Wir werden versuchen, unser Bestes zu geben und dicht an der Spitze zu sein", sagte Marquez zum Frankreich-GP. Sein Teamkollege Dani Pedrosa wollte sich noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: "Wir haben viele Poles in Le Mans geholt, aber es ist immer ein kompliziertes Wochenende wegen der Reifenwahl. Es ist ein schwieriger Ort."

Lorenzo hingegen hat beste Erinnerungen an die französische Rennstrecke. "Es ist immer schön, hier zu sein. Auch was meinen Fahrstil angeht ist die Strecke gut und ich denke, dass die Yamaha gut funktionieren sollte. In Jerez hatten wir Probleme mit der Front, aber wir haben beim Test viele Dinge probiert, dazu ist es hier noch kälter, also hoffe ich, dass wir gut abschneiden", äußerte er. Auch Valentino Rossi kann gute Erinnerungen in Le Mans abrufen. "Wir haben noch immer Arbeit vor uns, um das Bike bestmöglich auszubalancieren, denn ich habe beim Bremsen noch Probleme. Aber ich mag diese Strecke. Das Wetter wird sehr wichtig. Wir werden morgen einige Dinge probieren und sehen, wie das Bike bei niedrigen Temperaturen funktioniert."

Zukunftsgemunkel bei Crutchlow und de Puniet

Yamaha-Kollege Cal Crutchlow ist überzeugt, dass die M1 im kühlen Le Mans gut funktioniert. "Wir müssen uns das Bike und unsere Strategie noch einmal ansehen. Ich bin mit meinem Motorrad zufrieden und wenn wir ein gutes Ergebnis holen könnten, wäre das auch super für den Heim-GP des Teams." Auch über seine Zukunft wurde der Brite ausgefragt, der sich aber zurückhielt. "Momentan weiß ich nichts, wir konzentrieren uns auf das Rennen und dann auf das nächste."

Randy de Puniet will beim Heimrennen den CRT-Sieg holen. "Für mich ist dieser Grand Prix sehr wichtig, nicht nur weil es mein Heimrennen ist, sondern auch weil ich meine Saison erst einmal richtig starten muss", gestand der Franzose, der momentan oft von Aleix Espargaro überflügelt wird. "Ich würde ihn zum Jahresende gern schlagen. Die größte Änderung in diesem Jahr ist der neue Hinterreifen, der uns sehr hilft." De Puniet wird schon jetzt mit einem möglichen Platz bei Suzuki für 2014 in Verbindung gebracht. Momentan kann der Aspar-Pilot dazu aber nicht viel sagen. "Ich spreche mit Suzuki und es könnte eine gute Möglichkeit sein. Wenn ich dabei helfen kann, das Bike zu entwickeln und mich gleichzeitig auf meine Saison konzentrieren kann, wäre das gut. Aber mein Fokus ist bei Aspar."