Top: Valentino Rossi und Yamaha

Rossi hatte in Jerez die meisten Fans, Foto: Milagro
Rossi hatte in Jerez die meisten Fans, Foto: Milagro

Erstmals seit seiner Rückkehr zu Yamaha lachte der neunfache Weltmeister am Sonntag wieder von der Spitze eines Klassements. Seine Zeit wurde am letzten Tag zwar knapp von Cal Crutchlow unterboten, doch der Doktor unterstrich in Jerez eindeutig, dass mit ihm zu rechnen ist. Auch konnte er eine neue Chassis-Variante austesten, wird beim Saisonstart aber auf Sicherheit und die alte Version setzen. Jorge Lorenzo setzte am letzten Tag eine vielversprechende Rennsimulation, die dem Weltmeister Zuversicht für die neue Saison gibt.

Flop: Regen

Das Wetter war der Spielverderber, Foto: Milagro
Das Wetter war der Spielverderber, Foto: Milagro

Regen am ersten Tag, Regen am letzten Tag - richtig trocken war es nur am Sonntag und in den letzten eineinhalb Stunden am Montag. Die Laufleistung der meisten Fahrer blieb deshalb hinter den Erwartungen zurück - Pech für all jene, die noch viel Arbeit eingeplant hatten. Bei Dani Pedrosa war das Gegenteil der Fall: Der hatte bis Sonntagabend alles erledigt und kehrte Jerez am letzten Tag schon in den Mittagsstunden den Rücken. Aber auch die angeschlagenen Ben Spies und Alvaro Bautista verzichteten auf ein Antreten im Nassen.

Top: Stefan Bradl

Bradl bestätigte den Aufwärtstrend, Foto: Milagro
Bradl bestätigte den Aufwärtstrend, Foto: Milagro

Schon in Austin gut dabei, unterstrich der Moto2-Weltmeister von 2011, dass er ein heißer Kandidat auf den Platz an der Sonne hinter den Werkspiloten ist. Vielleicht geht aber sogar mehr, denn Bradl war in Jerez sogar schneller als Marc Marquez. Auch die Probleme mit der unruhigen Front konnte man bei LCR in den Griff bekommen. Ein Platz in den Top-5 scheint in Griffweite, vielleicht darf Bradl in seinem zweiten Jahr sogar mit seinem ersten Podiumsplatz spekulieren.

Flop: Verletzungen

Iannone musste unsanft absteigen, Foto: Milagro
Iannone musste unsanft absteigen, Foto: Milagro

Diesmal erwischte es Alvaro Bautista, der sich Brüche an zwei Fingern zuzog und der deshalb den letzten Testtag auslassen musste. Daneben knallte auch das Pramac-Duo Andrea Iannone und Ben Spies unsanft auf den Asphalt. Rechnet man auch noch Pedrosa dazu, der wie schon in Austin über Nackenschmerzen klagte, und Nicky Hayden, der sich Anfang März einer Schulter-OP unterzog, kommt rund ein Drittel der Prototypen-Fahrer angeschlagen zum Auftakt. Das ist kein gutes Omen für die lange Saison.

Top: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow war schnell und laut, Foto: Milagro
Cal Crutchlow war schnell und laut, Foto: Milagro

Der Brite toppte das Zeitentableau am letzten Tag und zeigte der versammelten Konkurrenz seinen Auspuff. Danach stellte er einmal mehr sein loses Mundwerk unter Beweis und forderte von Yamaha, dass man rasch Updates liefere, damit man hinter den vier großen Werksfahrern zumindest Bautista, Bradl und Ducati um einen Platz in den Top-5 fordern könnte. Crutchlow ist nämlich nach wie vor mit einer M1 der Evolutionsstufe von vor einem Jahr unterwegs.

Wundertüte: Ducati

In Sepang I noch zwei Sekunden hinten, beim zweiten Besuch in Malaysia immer noch eineinhalb. In Jerez prolongierte Ducati den leichten Aufwärtstrend, als man mit Pramacs Iannone, Andrea Dovizioso, Nicky Hayden und Testfahrer Michele Pirro vier Fahrer in den Top-9 klassierte. Davon hatten die besten zwei (Iannone und Hayden) sogar nur noch 0,8 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit. Entweder Ducati hat mit den schnellen Zeiten ein wenig geblufft (die Zeiten vom Samstag und Sonntag waren deutlich schlechter) oder die Italiener haben tatsächlich etwas gefunden.