Bradley Smith hat seine ersten Runden auf der Yamaha YZR-M1 in Sepang überstanden. "Das Team musste sogar ein bisschen Motorleistung herausnehmen, weil ich angemerkt habe, dass es mir zu schnell ging", gestand der Brite nach dem ersten Tag der dreitägigen Testfahrten.

"Ich versuche, mich so schnell wie möglich daran zu gewöhnen. Das ist harte Arbeit. Ich habe noch nie in Malaysia getestet, es ist schon etwas anderes auf einem MotoGP-Bike hier zu fahren als auf einer Moto2 oder einer 125er", so Smith weiter. "Aber ich hatte Freude daran und das ist die Hauptsache."

Wieder Vertrauen gewinnen

Dass Smith in seinen 56 Runden nur die zwölfte Zeit erzielte, war nebensächlich. "Es geht bei diesem Test in erster Linie darum, Vertrauen zur Maschine aufzubauen und mein Wissen über die M1, die Reifen, verschiedene Fahrstile, unterschiedliche Linien zu vergößern. Für mich ist das derzeit noch ein fünf Kilometer langes Puzzle. Mein Kopf raucht, aber es war ein guter Tag", führte Smith aus.

Auch für seinen Teamkollegen Cal Crutchlow ging es am ersten Testtag darum, den im Winter angesetzten Rost abzuschütteln. "Ich bin zwar Motorrad gefahren, aber nur Motocross-Maschinen. Wenn du nach einem langen Winter plötzlich wieder 325 km/h fährst, dann ist das schon ein kleiner Schock", gestand der Brite.

"Ich liebe diese Strecke nicht gerade und habe irgendwie immer dieselben Probleme hier. Aber wir arbeiten daran und es scheint, besser zu werden. Um ehrlich zu sein, müssen wir gar nicht so viele Dinge ausprobieren. Das Motorrad ist exakt das selbe wie im Vorjahr in Valencia. Es gibt nichts Neues. Schauen wir mal, was wir für den zweiten Test bekommen", so Crutchlow weiter. Obwohl der 27-Jährige die sechstschnellste Rundenzeit erzielte, war er nicht vollauf zufrieden: "Jeder hat nur zwei Reifensätze pro Tag. Wir haben sie nicht zum besten Zeitpunkt aufgezogen, als es gerade sehr heiß war. Daher konnten wir nicht unsere besten Rundenzeiten abliefern."

Crutchlow ortert Krieg auf der Strecke

Neben den beiden Honda- und Yamaha-Werkspiloten war auch LCR-Pilot Stefan Bradl schneller als Crutchlow. Der Brite ortet für die kommende Saison harte Kämpfe mit den Honda-Satellitenfahrern. "Es wird schwierig. Bradl und Bautista haben reinrassige Werksmaschinen und das Level der Honda ist diese Saison richtig gut. Es wird ein Krieg. Es gibt sieben, acht Leute, die ein Rennen gewinnen können. Aber das ist gut für Fahrer und Fans: Wir wollen enge Rennen mit vielen Positionswechseln."

Für den Ernstfall hat sich Crutchlow aber schon einen nicht ganz ernst gemeinten Plan zurecht gelegt. "Es ist zwar toll Marc (Marquez) vorne zu sehen, aber vielleicht entführen wir ihn nachher und verstecken ihn, damit er nicht noch mehr Zeit auf der Strecke bekommt um noch schneller zu werden", scherzte der Brite.