Tech 3 will Bradley Smith beim MotoGP-Testauftakt in Sepang in erster Linie Zeit geben, die Yamaha YZR-M1 kennenzulernen. Das Testen von neuen Teilen und diverser Updates stehe noch nicht im Vordergrund. Sein Crewchief Guy Coulon erklärt gegenüber Motorcyclenews.com: "Priorität hat für Bradley, dass er das Motorrad besser kennenlernt und all die Systeme wie Motorbremse, Anti-Wheelei oder Traktionskontrolle. Diese Strecke kann sehr hart für Anfänger sein, deshalb wollen wir, dass er an den ersten beiden Tagen in erster Linie Runden macht und Erfahrung sammelt. Vielleicht können wir ja dann am letzten Tag eine Renn-Simulation wagen."

Fast 50 km/h schneller unterwegs

Smith muss vor allem mit erhöhter Spitzengeschwindigkeit zurechtkommen. "Auf dem Moto2-Bike habe ich in Mugello und Phillip Island etwa 280 km/h erreicht, also wird das schon ein großer Sprung. Aber ich freue mich darauf. Ich glaube, dass sich Sepang auf einem MotoGP-Motorrad kleiner und kürzer anfühlt. Alles wird viel schneller auf mich zukommen. Ich habe in die erste Kurve schon Spitzengeschwindigkeiten bis zu 325 km/h gesehen, das ist eine ganz andere Sache. Beim Anbremsen und Runterschalten vom sechsten in den zweiten Gang werde ich wohl ganz schön Augen machen", scherzt Smith.

"Ich muss es langsam angehen und nicht gleich am ersten Tag wie verrückt loslegen. Je mehr Erfahrung ich sammle, desto besser. Ich werde besser verstehen, wie Tech 3 und Yamaha arbeiten und sie werden sehen, wie ich an die Sache herangehe und mich ausdrücke. Dazu will ich in dieser Woche den Grundstein legen."

Offener Vergleich mit Lorenzo und Rossi

Konkrete Vorstellungen bezüglich Rundenzeiten hat der Brite nicht: "Ich weiß nicht, welche Rundenzeiten ich erwarten kann. In Valencia war ich nach nur 25 trockenen Runden nur 2,2 Sekunden hinter den Schnellsten. Gelingt mir das auf dieser Strecke auch, wäre das eine gute Ausgangsposition. Ab dem zweiten Test werde ich versuchen, den Rückstand zu verkleinern, für den ersten Test habe ich aber noch keine klaren Ziele. Ich bin das Motorrad schon in Valencia gefahren, aber nun hatte ich drei Monate Pause und sich selbst zu viel Druck aufzuerlegen ist nicht der beste Weg zu einem guten Start", so Smith.

Seinem Lernprozess zuträglich ist freilich die offene Daten-Politik bei Yamaha: "Meine Daten werden intensiv mit denen von Cal, Jorge und Valentino verglichen werden. Das ist eines der großartigen Dinge, wenn man bei Yamaha arbeitet: Die Daten stehen allen offen, so kann mit das Team klar."

Auch mit Setup-Fragen muss sich Smith in Sepang vorerst noch nicht herumquälen: "Wir werden wohl ein Standard-Setup am Bike haben, das sich auf dieser Strecke vom Team schon benutzt wurde und sich bewährt hat. Es gibt auch eine Referenz-Rundenzeit. Für mich geht es nur darum, so viele Runden wie möglich zu absolvieren und viel zu lernen."