Ben Spies ist einer der Piloten, der sich am meisten auf den ersten Test in Malaysia freut, der am Dienstag beginnt. Seit seinem Sturz im Oktober in Sepang saß der Texaner auf keinem MotoGP-Bike mehr. "Der Eingriff an der Schulter war definitiv groß und kompliziert und es war viel schlechter, als wir erwartet hatten. Am Ende wird er [der Eingriff] meine Schulter aber stärker machen und sogar besser als die andere", sagte er bei MCN.

Schon jetzt könne Spies die Vorteile der Operation spüren, dafür dauerte der Erholungsprozess allerdings umso länger. "Denn sie mussten einige Dinge in meiner Schulter verstärken, um sicherzustellen, dass es komplett verheilt, bevor ich wieder Gewichte heben oder trainieren konnte", schilderte er. "Das dauerte viel länger als ich wollte, aber ursprünglich sagten sie, dass ich in zwölf Wochen eine Schlinge tragen könnte. Es waren mehr oder weniger fünf oder sechs, aber dann musste ich auch weitere drei Wochen vorsichtig sein. Ich habe an meinem Rücken, an meiner Schulter und am Unterarm extrem viel Muskelmasse und Kraft in der Hand verloren, einfach weil ich sie gar nicht benutzen konnte."

Spies ist der Meinung, dass die Verletzung selbst gut verheilt und er mittlerweile wieder bei 95 Prozent Fitness angekommen ist. "Aber an der Kraft muss ich noch arbeiten. Die Kraft zum Fahren bekommt man nur beim Fahren und ich konnte seit Oktober nichts als ein Dirtbike fahren." Der neue Ductai-Pilot glaubt nicht, dass er an den drei Testtagen in Sepang bei 100 prozentiger Fitness seiner Schulter ankommen wird, er hofft aber, dass er stark genug sein wird, um ein gutes Verständnis seines neuen Arbeitsgerätes aufzubauen.

Ausdauer und Kraft

"Wir werden gut genug sein, um das zu tun, was wir tun müssen und schnell genug fahren, um etwas Testarbeit zu verrichten und das Bike kennenzulernen, obwohl ich seit drei Monaten nicht mehr gefahren bin", sagte Spies weiter. "Ich denke, dass es für mich ein guter Weg ist, um das Team und das Motorrad kennenzulernen und alles Schritt für Schritt angehen zu können ohne eilen zu müssen." Große Risiken kann und will der 28-Jährige sowieso nicht auf sich nehmen und am Ende müsse er sich auch noch keine Sorgen um die Rundenzeiten machen.

Seinen Zeitmesser will Spies komplett ausschalten. "Ich werde nur dezent schnell fahren, um ein Setting zu bekommen. Von da aus kann ich dann nach einigen Entwicklungsteilen sehen. Beim zweiten Malaysia Test werde ich dann bei 100 Prozent sein, aber ich muss Ausdauer und die Kraft in der Schulter erst einmal zurückgewinnen." Dabei sei die Stärke nur ein Aspekt. Das dauerhafte Benutzen der Schulter, besonders beim Bremsen, wird hart für den Amerikaner. "Es ist nicht ideal für den ersten Test, aber die Schulter ist nach Zeitplan perfekt verheilt. Bei diesem ersten Test wird es nur darum gehen, das Bike kennenzulernen und wieder Spaß zu haben."