Für Valentino Rossi war ein Angriff auf einen Spitzenplatz im Rennen von Aragon schon in der ersten Runde gelaufen. Der Italiener wollte in der letzten Kurve an Jonathan Rea vorbeigehen, verhungerte aber an der Außenseite des Briten und musste durch den Notausgang, wodurch er ganz ans Ende des Feldes zurückfiel. Die Schuld an diesem Malheur gab der Italiener aber primär sich selbst und nicht Rea. "Ich war außen, Rea bremste früh und bewegte sich nach rechts. Weil ich da außen war, musste ich gerade weiterfahren. Es war aber mein Fehler, Rea kann mich hinten ja nicht sehen. Schade, denn nachher war die Pace nicht schlecht", sagte Rossi.

Noch etwas trauriger war der Lapsus zu Beginn für ihn deswegen, weil er das zweite Rennen in Folge die Pace bis zum Ende durchhalten konnte, was für ihn und Ducati bis Brünn immer ein großes Problem gewesen war. "Ich glaube, wir hätten mit Bautista um Platz sechs kämpfen können. Das ist jetzt nicht fantastisch, aber das war unser bestes Potential an dieser Strecke. Ich denke, von den letzten fünf Kursen ist dieser wohl einer der schwierigsten. Ich hoffe, wir können in zwei Wochen in Motegi etwas schneller sein", meinte er.

So kann es weitergehen

Rossi war zuversichtlich, dass die Probleme mit der Haltbarkeit der Reifen nun endgültig gelöst sind, denn auch in Misano hatte er bis zum Ende durchziehen können. "Es sieht so aus, als ob unsere Neuerungen besser funktionieren. Wir sind optimistisch, denn diese Strecke ist eine der schlimmsten für das Heck und wir waren konstant. Hoffentlich geht es so weiter." Was seine Rundenzeiten betraf, so wollte er keinen direkten Vergleich zu jenen von Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa anstellen. Denn er glaubte, dass sie nicht nur die besseren Maschinen haben, sondern aktuell auch besser fahren als er. "Wenn man aber den Abstand zwischen meiner Rundenzeit und der von Bradl, Spies, Crutchlow oder Dovizioso ansieht, dann ist das schon realistisch."

Gute Chancen in Motegi

Bei den letzten Rennen glaubte er nun, in Motegi die besten Chancen auf einen guten Auftritt zu haben. Malaysia konnte er nur schlecht einschätzen, auf Phillip Island erwartete er ein ordentliches Wochenende und in Valencia lief es voriges Jahr in den Trainings ganz gut, bevor er im Rennen gleich zu Beginn abgeschossen wurde. So gesehen hoffte er, mit Aragon das härteste Rennen im Endspurt hinter sich zu haben.

Am härtesten war das Rennen aber für Nicky Hayden, der schwer zu Sturz kam. Die Art des Sturzes veranlasste Rossi dazu, in der Sicherheitskommission darüber sprechen zu wollen, denn Hayden kam in den Kies, konnte dort weder bremsen noch das Motorrad umwerfen, weswegen er fast frontal in die Absperrung einschlug und über sie drüber flog. "Diese Dynamik von Sturz ist sehr gefährlich. Denn es passiert was, aber man fällt nicht. Das heißt, man ist sehr schnell und außer Kontrolle. Ich will erst die Bilder sehen, das habe ich bislang aber nicht", meinte er. Aus seiner Sicht wäre es für solche Fälle besser, mehr Asphalt in den Auslaufzonen zu haben, da sich darauf bremsen lässt. "Das hängt aber vom Abflug und der Kurve ab."