Nach dem zehnten Platz im Qualifying am Samstag in Assen war Valentino Rossi nicht besonders gut auf Ducati zu sprechen, nach Platz 13 im Rennen war das anders. Denn auf den 26 Runden hatte ihn weniger die Maschine als vielmehr der Reifen im Stich gelassen. Zehn Runden vor Schluss musste er an die Box kommen, weil sich ein ganzes Stück aus seinem Hinterreifen gelöst hatte, mit einem frischen Gummi fuhr er dann weiter. "Es war unmöglich, weiterzufahren, auch Spies und Barbera hatten das gleiche Problem, aber ihnen passierte es, als nur noch vier Runden zu fahren waren. Ich wäre nicht bis ins Ziel gekommen", sagte Rossi.

Warum es zu dem Reifenproblem kam, konnte er nicht ganz nachvollziehen. Am Morgen war er mit einem Reifen gleicher Struktur gefahren und hatte auf der weichen Mischung ohne Probleme 13 Runden geschafft. Im Rennen spürte er dann kurz nach dem Start schon starkes Chattering am Heck, das er so nie bemerkt hatte. "Es war schwierig, zu fahren", berichtete er. Dass die Ducati die Reifen normalerweise mehr rannimmt als andere Motorräder, wollte Rossi gar nicht verneinen, doch dass ganze Stücke herausbrechen, passiert normalerweise nur, wenn es zu heiß wird, was es in Assen nicht war.

Verpasste Chance

Daher wird Bridgestone die Reifen untersuchen, wenn sie nach Japan geschickt worden sind. Rossi konnte derweil nur bedauern, dass das Rennen eine verlorene Gelegenheit war, weil die Maschine nicht so schlecht ging und die Stürze vorne ihm ein gutes Ergebnis ermöglichen hätten können. "Ich hatte einen guten Start und musste dann anhalten, als ich Hayden studiert habe, um zu verstehen, wann ich angreifen soll. Im ersten Streckenteil hatte Nicky einen Vorteil, im schnelleren Bereich konnte ich aber besser fahren."

Das Ergebnis wäre aber ohne Reifenproblem dennoch nicht besonders großartig gewesen, denn sechste Plätze sind nicht das Ziel von Rossi oder Ducati. Nach seinen etwas harten Worten vom Freitag sprach der Italiener am Samstag mit den Ducati-Vertretern in Assen. "Ich habe mit den Leuten gesprochen, die hier sind und mir wurde versichert, dass das Engagement da ist", meinte er. Gesagt ist so etwas aber natürlich leicht. Deswegen betonte Rossi: "Wir werden sehen, was wir in den nächsten Rennen ausprobieren und ob wir stärker sein können." Als wichtig für Verbesserungen erachtete er nach wie vor, dass Ducati den Aussagen seiner Fahrer zu 100 Prozent vertraut. Rossi wollte Ducati jedenfalls noch vertrauen und sagte Technikchef Filippo Preziosi seine Unterstützung zu: "Er ist die Seele des Unternehmens, ihm muss man vertrauen."