Wer die Rundenzeiten des GP in Jerez studiert hat, der hat erkannt, dass Valentino Rossi am Ende des Rennens seine besten Zeiten fuhr. Daher ist dies nun der Ausgangspunkt für das Wochenende in Estoril, wo er versucht, sein Jerez-Setup mit der Abstimmung von Nicky Hayden zu kombinieren. Die Maschine des Amerikaners ist etwas länger und tiefer abgestimmt, Rossis kürzer und höher. "Technisch gesehen beginnen wir mit dem Rennsetup von Jerez, versuchen es auf meinen Fahrstil abzustimmen und hoffen, das Meiste aus den Trainings am Freitag und Samstag rauszuholen. Wir hoffen auf gutes Wetter, aber wir werden unseren Arbeitsplan auch nicht ändern, wenn es nass ist", sagte Rossi.

Geplant wäre es, durch die Umbauten die gute Pace von Hayden zu Beginn des Jerez-Rennens und das Tempo von Rossi zu Ende des gleichen WM-Laufs aus der Ducati zu kitzeln. "Das wäre wirklich toll, damit wäre uns ein gutes Rennen sicher. Nicky und ich haben gezeigt, dass die Maschine Potential hat, jetzt müssen wir nur das Meiste herausholen", erklärte der neunfache Weltmeister. Dass er sich überhaupt an Haydens Setup orientiert, fand Rossi nur logisch, da es einfach mehr dazu geeignet ist, auf der Maschine schnell zu sein. "Seine Leistung zeigt das eindeutig. Sein Setup hat mir dabei geholfen, den Speed am Kurveneingang zu finden, der gefehlt hat. Das war mein größtes Problem."

Test kommt zur rechten Zeit

Mit der nun gefundenen Basis hofft er, die bisherigen Schwierigkeiten überwinden zu können, wobei kommende Updates ebenfalls helfen sollen. Rossi betonte, dass er nach dem Rennen in Katar oft mit Technikchef Filippo Preziosi gesprochen hatte, da die Verbesserungen nun schnell kommen sollen. "Deswegen macht es mir auch nichts aus, zwei Rennen direkt hintereinander zu fahren und dann einen Test zu haben. Wir kommen in den stressreichen Teil der Saison und da wir schlecht angefangen haben, hilft es, sofort die Chance zu haben, eine Kehrtwende zu machen."

Ein wichtiger Faktor dafür wird es sein, die Reifen richtig zu behandeln. Die neuen Gummis von Bridgestone bieten nun zwar besseres Warm-Up, doch sie verschleißen auch schneller, was gerade bei der noch etwas wilden Kraftentwicklung der Ducati Probleme macht. "Wir bringen die Reifen schnell auf Temperatur, aber sie bauen auch schnell ab. Allerdings hatte ich nicht viele Probleme mit dem Vorderreifen. In Jerez nutzte ich die härtere Mischung und die hielt das ganze Rennen. Nicky wählte die weichere, er pushte in den ersten Runden mehr und hatte später dann Probleme."