Als hätte die Kälte am Tag nicht schon gereicht, gesellte sich abends auch noch Regen dazu: Das 2. Freie Training zu den 24 Stunden von Daytona bot alles andere als eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Bei 8 Grad Außentemperatur und Nieselregen begab sich am Donnerstagabend nur ein Teil des Starterfeldes der 61 Rennwagen auf die feuchte, träge abtrocknende Strecke.
Nur sechs der zwölf GTP-Prototypen setzten eine Rundenzeit, während die andere Hälfte den Verbleib in der trockenen Boxengasse vorzog. Weiterer Regen ist für das lange Rennwochenende auf dem Daytona International Speedway nicht vorhergesagt, was das Lern-Potenzial auf nasser Piste deutlich einschränkt.
Daytona-Training am Abend: BMW-Duo bleibt in der Box
Zu den Fahr-Verweigerern zählten unter anderem die beiden BMW M Hybrid V8, die im vorangegangenen Qualifying ganz unterschiedliche Aggregatzustände erlebten: Während Dries Vanthoor aus der #24 Crew (Philipp Eng/Dries Vanthoor/Kevin Magnussen/Raffaele Marciello) den Münchnern die erste Pole Position seit dem Beginn des LMDh-Projekts bescherte, fiel Sheldon van der Linde mit dem #25 BMW (Marco Wittmann/Sheldon van der Linde/Robin Frijns/Rene Rast) wegen eines Problems im Bereich des Hochvolt-Systems aus und muss das Rennen (Samstag ab 19:40 Uhr MEZ) aus der letzten Reihe aufnehmen.
Zur Fleißbiene im ungemütlichen Nacht-Training mauserte sich unterdessen der #6 Porsche 963 (Mathieu Jaminet/Matt Campbell/Kevin Estre). Mathieu Jaminet und Co. legten während der 90 Minuten ganze 29 Runden und damit die meisten aller LMDh-Vertreter zurück. An schnelle Zeiten war bei diesen Bedingungen überhaupt nicht zu denken, womit die 'Bestzeit' von Nick Tandy im #7 Porsche (Felipe Nasr/Nick Tandy/Laurens Vanthoor) - eine 1:39.206 - keinerlei Aussagekraft hatte.
Bemerkenswert dennoch: Kamui Kobayashi im #40 Cadillac V-Series.R von Wayne Taylor Racing (Jordan Taylor/Louis Deletraz/Kamui Kobayashi) schaffte exakt die gleiche Rundenzeit auf dem 5,73 Kilometer langen Kurs mit seinen ikonischen Steilkurven. Die beiden WTR-Cadillac legten am Abend nur sechs bzw. acht Runden zurück. Außerdem im Einsatz: der #85 JDC-Miller Motorsports Porsche (Tijmen van der Helm/Gianmaria Bruni/Bryce Aron/Pascal Wehrlein) mit 17 Runden und der #93 MSR-Acura ARX-06 (Renger van der Zande/Nick Yelloly/Alex Palou/Kaku Ohta) mit 24 Umläufen.
Keine Macht dem Regen: Sie fahren doch!
In der LMP2-Klasse ging es deutlich geschäftiger zu, alle zwölf Fahrzeuge nutzten die Trainingszeit zur weiteren Vorbereitung. Auch, damit diverse Bronze- und Silber-Fahrer ihre vorgeschriebenen Nacht-Runden abspulen konnten. Peugeot-WEC-Fahrer Malthe Jakobsen markierte die Klassenbestzeit im #88 Oreca von AF Corse (Luis Perez Companc/Dylan Murry/Nicklas Nielsen/Matthieu Vaxiviere).
Schnellster Vertreter in der GTD-Pro-Kategorie war Maro Engel im #75 Mercedes-AMG GT3 (Kenny Habul/Mikael Grenier/Jules Gounon/Maro Engel). In der GTD-Klasse ging die schnellste Runde auf das Konto von McLaren-Werksfahrer Marvin Kirchhöfer, der in Daytona die #13 AWA-Corvette unter anderem mit Porsche-Entwicklungsfahrer Lars Kern teilt.
Immerhin: Hoffnung ist in Sicht im sogenannten Sunshine State. Für das 3. Freie Training (17:20 - 18:20 Uhr deutscher Zeit) hat sich Sonnenschein angekündigt. Sogar die Temperaturen sollen in den zweistelligen Bereich klettern, bei maximal 13 Grad bleiben Winterjacken jedoch weiter die Kleidung der Wahl.
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