Nick Heidfeld startet an diesem Samstag mit der Formel E in Santiago de Chile. Die Elektro-Serie gastiert zum ersten Mal in der chilenischen Millionen-Metropole - wird sie ein gutes Pflaster für den Mahindra-Piloten? Heidfeld werden beim vierten Saisonrennen gute Chancen auf den Sieg ausgerechnet. Mahindra stellte zuletzt mit das stärkste Auto im Feld, Teamkollege Felix Rosenqvist gewann die letzten beiden Läufe und führt die Meisterschaft an.

Schlägt jetzt endlich Heidfelds große Stunde? Die Erfolge seines schwedischen Teamkameraden haben den früheren Formel-1-Fahrer noch mehr motiviert. "Das ändert meine Herangehensweise nicht sehr", sagt Heidfeld zwar. "Es ist aber klar, dass wir dieses Jahr ein Auto haben um zu gewinnen. Das ist eine Situation, in der ich schon sehr lange nicht mehr war. Deshalb ist es natürlich ärgerlich, wenn es nicht perfekt läuft."

Damit meinte Heidfeld seinen bösen Qualifying-Crash zuletzt in Marrakesch, der ihn eine bessere Startposition kostete. Er überquerte die Ziellinie als Siebter und nahm ein paar Punkte mit. Angesichts von Rosenqvists Sieg aber zu wenig für die Ansprüche von Heidfeld, der seit dem Beginn der Formel E vor gut drei Jahren am Start ist.

Heidfelds letzter Sieg vor knapp 20 Jahren

Dabei wäre der erste Sieg längst fällig. Man muss weit zurückblättern in den Geschichtsbüchern, um Heidfelds letzten Einzelsieg zu finden. 1999 war es, als er damals die Formel 3000 dominierte und dadurch den Weg für eine lange Formel-1-Karriere ebnete. Seitdem wartet Heidfeld auf den nächsten Sieg.

Dabei ist er alles andere als unerfolgreich. In den bisherigen 36 Rennen in der Formel E fuhr Heidfeld 8 Mal auf das Podium. Damit hat er die fünftmeisten Podestplätze aller Fahrer gesammelt. Nur die beiden Champions Lucas di Grassi (20), Sebastien Buemi (18), Sam Bird (11) und Jean-Eric Vergne (10) standen häufiger auf dem Podium.

Formel E 2018: Abt, Heidfeld, Engel, Lotterer im Check (02:20 Min.)

Bester Deutscher in der Formel E

Aktuell belegt Heidfeld als bestplatzierter Deutscher den siebten Platz in der Gesamtwertung. "Es ist immer wichtig, ins Ziel zu kommen und Punkte mitzunehmen", sagte Heidfeld in Santiago. "Aber wenn man um die Meisterschaft fahren will, muss man auch Rennen gewinnen und aufs Podium fahren. Das ist das Ziel."

Obwohl die Formel E erstmals in Chile fährt, rechnete sich Heidfeld gute Chancen mit seinem starken Mahindra-Rennwagen aus: "Wir kommen jetzt zur dritten Strecke in dieser Saison. Auf den ersten beiden Strecken lief es super für uns mit Mahindra. Deshalb vermute ich, dass es auch hier gut läuft. Aber man sollte nie zu hohe Erwartungen haben, sondern sich auf das konzentrieren, was passiert."