Der erste Auftritt der neuen Lotus-Mannschaft in Monaco war einigermaßen turbulent. So konnten Heikki Kovalainen und Jarno Trulli zu Beginn ein ordentliches Tempo gehen, sahen letztendlich aber beide das Ziel nicht. Trullis Ausfall war einigermaßen spektakulär, als er drei Runden vor Schluss Karun Chandhok in der Rascasse innen überholen wollte, nicht genug Platz war und Trulli auf dem HRT des Inders landete.

"Das war kein tolles Wochenende für mich", meinte Trulli danach. "Nachdem wir beim Stopp ein Problem mit dem Schlagschrauber hatten, hing ich hinter dem HRT fest und versuchte Platz zum Überholen zu finden - in der letzten Runde schien Karun durch den zweiten und dritten Sektor langsamer zu werden und ich sah, dass er in Rascasse Platz ließ, also wollte ich da durch, aber wir berührten uns und das war es." Trulli sah den Unfall als Rennzwischenfall und konzentrierte sich lieber darauf, dass das Team einen Schritt in die richtige Richtung gemacht hatte.

Kovalainen gegen Petrov

Heikki Kovalainens größte Probleme vor seinem Ausfall bestanden darin, die Reifen nach den Restarts auf Temperatur zu bekommen. Sobald er das schaffte, fuhr er ein ähnliches Tempo wie Vitaly Petrov. "Ich habe voll gepusht und das Auto fühlte sich toll an - die Balance war wirklich gut. Kurz bevor ich ausfiel, konnte ich spüren, dass die Lenkungs-Einstellung etwas unausgeglichen war - in Rechtskurven musste ich maximal einschlagen, sogar im Tunnel und es ging bis zu dem Punkt, an dem ich mich nicht mehr sicher fühlte. In Monaco darf man nichts riskieren, also kam ich herein", sagte der Finne. Wie er erklärte, war das Problem mechanischer Natur, dennoch war Kovalainen aber zufrieden, da Lotus von der Pace her das beste neue Team war. "Wir haben die Gruppe vor uns fast eingeholt, also müssen wir nur weiter angreifen, dann werden wir die Ergebnisse holen."

Technikchef Mike Gascoyne sprach davon, das bislang stärkste Wochenende von Lotus erlebt zu haben, aber gerade deswegen hatte er angesichts des Ergebnisses etwas gemischte Gefühle. "Heikki hatte ein starkes Rennen und in der Mitte war seine Leistung im Vergleich zum Mittelfeld besonders gut. Schade, dass wir ein Problem an seinem Auto hatten", meinte er. Auch Teamchef Tony Fernandes nahm viel Positives von dem Wochenende mit und hielt fest, dass Trullis Auto zumindest in der Wertung auftauchte. "Am wichtigsten war aber, Heikki hat einen großen Schritt nach vorne gemacht und es war toll, ihn gegen Petrov fahren zu sehen. Er und das ganze Team dachten, es war sein bislang bestes Saisonrennen und dadurch steigt sein Selbstvertrauen für den Rest der Saison", meinte Fernandes, der darauf hinwies, dass bald weitere neue Teile am Auto sein werden.