Damit hatte Timo Glock vor dem Qualifying nicht gerechnet: Trotz eines Hydraulikdefekts im Freien Training startet der Deutsche von Platz 20. Mit etwas mehr Training am Vormittag wäre sogar noch mehr drin gewesen, ist er überzeugt. "Drei oder vier Zehntel hätte ich noch herausholen können", glaubt er. "Ich bin blind ins Qualifying gegangen." Er wusste nicht, wie sich die Strecke verhielt und wo sein Auto stand. "Ich habe es einfach fliegen lassen. Das hat funktioniert."

Im Debrief nach der Qualifikation stellte das Team sogar noch fest, dass das Differenzial am Virgin-Boliden nicht richtig funktionierte. Deshalb hatte er zu stark durchdrehende Räder in der Schikane, was ihn Zeit kostete. "All das sind Feinheiten, die du im Training auf den Punkt bringen kannst." Auch der Rhythmus fehlte ihm.

Alonso als normaler Gegner

Vor dem Wochenende hatte Glock mit noch mehr Problemen gerechnet. "Ich befürchtete, dass wir über die Streckenbegrenzung springen würden", sagt er scherzhaft, weil sein Auto normalerweise sehr schlecht auf Bodenwellen reagiert. "Aber ich habe schon am Donnerstag auf der ersten Runde gestaunt, wie gut es sich anfühlte."

Im Rennen hat Glock einen bekannten Namen hinter sich: Fernando Alonso. Freiwillig Platz machen wir der ihm nicht. "Er ist ein Renngegner wie jeder andere", sagt er. "Wenn er schneller ist, muss er erst einmal vorbeikommen." Das ist in Monaco selbst für einen Ferrari-Piloten nicht einfach. "Hier kannst du ihn das ganze Rennen hinter dir halten", betont Glock. Aber bevor Alonso hinter ihm auftaucht, muss er erst einmal an den beiden HRT und Lucas di Grassi vorbei.