Ihr habt euch bei Mercedes entschieden, mit dem Auto erst einmal wieder quasi einen Schritt zurückzugehen - wird das hier die ganze Zeit so bleiben?
Nick Heidfeld: Wir werden auf jeden Fall wieder mit dem kürzeren Radstand fahren, und ich gehe auch davon aus, dass das dann das ganze Wochenende so bleibt und nicht zwischendurch umgebaut wird. Denn es scheint klar zu sein, dass der kürzere Radstand hier eindeutig ein Vorteil ist.

Monaco ist und bleibt für alle etwas Besonderes - warum?
Nick Heidfeld: Monaco ist einfach eine besondere Herausforderung, weil es keine Fehler verzeiht, weil man ganz genau aufpassen muss, wie viel Leitplankenkontakt man sich zum Beispiel leisten kann, ohne draußen zu sein. Ich habe eigentlich jedes Jahr hier immer mindestens einmal die Leitplanke berührt. Meistens am Kurveneingang, beim ausholen, was noch am harmlosesten ist, auch mal am Ausgang, da ist es schon kritischer, und einmal sogar am Scheitelpunkt. Da muss man dann schon einiges Glück haben, um nicht abzufliegen. Aber ich bin hier immer sehr gern gefahren - es ist einfach anders als alles andere.

Glaubst Du, dass die Charakteristik von Monaco die Kräfteverhältnisse wirklich verändern kann?
Nick Heidfeld: Nicht wirklich die Kräfteverhältnisse, aber weil es so ein ganz besonderer Kurs ist, wie es ihn kein zweites Mal gibt, könnte vielleicht das Ergebnis hier ein bisschen anders ausfallen.

Nick Heidfeld sprach sich für ein zweigeteiltes Qualifying in Monaco aus, Foto: Sutton
Nick Heidfeld sprach sich für ein zweigeteiltes Qualifying in Monaco aus, Foto: Sutton

Wem traust Du eine Überraschung zu?
Nick Heidfeld: Die Williams waren hier immer sehr gut, und dann sollte dem optischen Eindruck nach auch der Renault ziemlich gut auf diese Strecke passen...

So gut, dass sie die Spitze wirklich gefährden können?
Nick Heidfeld: Na ja, nicht unbedingt Red Bull vielleicht, aber wenn im Bereich von McLaren, Ferrari oder uns jemand Probleme hat, da könnten sie vielleicht schon hinkommen.

Alle haben hier Angst vor dem Verkehr vor allem im Q1, aber auch im Rennen...
Nick Heidfeld: Das wird sicher sehr problematisch werden - vor allem im Qualifying. Wir Fahrer waren uns ja auch einig, dass man da was tun muss. Aber ich hatte schon fast befürchtet, dass sich die Teams da wieder nicht einig werden, weil halt der eine oder andere doch relativ kurzsichtig nur auf einen möglichen eigenen Vorteil schaut. Wenn es ganz schlimm wird, dann kommt man vielleicht darauf, dass es so wirklich nicht geht und ändert was für nächstes Jahr. Aber es wäre halt schön gewesen, wenn man so etwas mal getan hätte, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.