Für Gerhard Berger ist Red Bull der klare WM-Favorit. In Barcelona war der RB6 im Qualifying eine Sekunde schneller als die Konkurrenz. Berger geht sogar davon aus, dass Red Bull eineinhalb Sekunden schneller ist. "McLaren und Ferrari haben das Luftschacht-System, das ihnen je nach Strecke drei bis fünf Zehntelsekunden bringt. Wenn man das dazurechnet, ist Red Bull derzeit nicht eine Sekunde, sondern sogar eineinhalb Sekunden pro Runde vor allen anderen", erklärte der Österreicher.

"Das ist in der heutigen Formel 1 eine Welt und ich sehe niemanden, der sie so schnell einholen kann. Wenn sie die WM nicht gewinnen, würde mich das sehr überraschen", fuhr er fort. Die Stärke des Wagens liege im aerodynamischen Bereich. "Das ist der Newey-Effekt, der jetzt nach einigen Jahren zu greifen beginnt. Nach dem letzten Jahr haben sie noch einmal einen großen Schritt nach vorne gemacht. Nur bei der Standfestigkeit haben sie noch leichte Schwächen. Daher sind sie in der WM auch noch nicht vorne. Das ist für mich aber nur eine Frage der Zeit", verriet Berger gegenüber der APA.

In Monaco ist Red Bull für den Ex-Rennfahrer wieder Favorit. "Es wird sich alles etwas enger zusammenschieben, aber der Red Bull ist auch auf Sonderstrecken gut. Er verfügt durch sein Auspuffsystem über besonders viel Traktion", erzählte Berger. Neben dem Wagen seien auch die Fahrer sehr schnell, allen voran Sebastian Vettel. "Sebastian ist verbissen, er will immer gewinnen. Er ist immer sehr fokussiert, in den Meetings aber gleichzeitig auch konstruktiv. Das zeichnet ihn schon aus und erinnert mich an Ayrton Senna", sagte Berger.