Nachdem die FIA entschieden hat, das Qualifying in Monaco unverändert zu lassen, mehren sich Zweifel bei den F1-Piloten. David Coulthard kann verstehen, warum Piloten wie Lewis Hamilton die Hinterbänkler Lotus, HRT und Virgin in Monaco als Sicherheitsrisiko ansehen. "Das ist ein ernstzunehmendes Problem, speziell in Monaco, wo es an manchen Stellen nicht genug Platz für zwei Autos nebeneinander gibt", betonte der Schotte.

"Ich fühle Sympathie für die neuen Teams. Das Problem ist, dass die modernen F1-Autos so konstruiert sind, dass sie sich nur auf den nächsten Brems- oder Scheitelpunkt fokussieren. Sie sind nicht dafür konstruiert, den Piloten zu helfen, nach hinten zu schauen, um zu sehen, was dort vor sich geht", fuhr er fort. Deshalb sei es wichtig, dass die Piloten in Monaco von ihren Teams Unterstützung bekommen.

"Die Teams haben GPS-Systeme und wissen exakt, wo sich jedes Auto auf der Strecke befindet. Sie wissen, wann sich ein schnelleres Auto im gleichen Sektor wie ihre Jungs befindet und dann müssen sie ihre Piloten über das Teamradio warnen", betonte Coulthard in seiner Kolumne für den Telegraph. Hamilton befürchtet allerdings, dass das nichts helfen wird. "Wenn man sie sieht, weiß man, sie sollten ausweichen und man versucht zu erahnen, wo sie hinfahren... und dann fahren sie in die falsche Richtung", erklärte der McLaren-Pilot gegenüber Reuters.

So könnten sie nach innen gehen und dann in der Kurve innen den Weg versperren, was es speziell in Monte Carlo kompliziert machen würde. Deshalb hat Coulthard einen Ratschlag an die Jungs von HRT, Virgin und Lotus. "Mein Ratschlag lautet: Fahrt so schnell ihr könnt. Das Gefährlichste, was man in der Formel 1 tun kann, ist, langsam auf der Ideallinie zu fahren. Wenn einer hinter dir fährt, geh' rechtzeitig aus dem Weg", so Coulthard. Allerdings weiß der Ex-F1-Pilot, dass Monaco generell kein leichtes Pflaster ist und es noch schwieriger wird, wenn man die ganze Zeit in den Rückspiegel sehen muss.

"In Monaco zu fahren, ist die ultimative Herausforderung für jeden Rennfahrer, denn man fährt mit 170km/h durch die Häuserschluchten. Versuch das mal, während du in den Rückspiegel siehst", erklärte der Schotte die Problematik. Generell stellt er die Sinnhaftiglkeit der neuen Teams in Frage. "Wir brauchen Qualität statt Quantität in der Formel 1. Wenn die Teams nicht konkurrenzfähig sind, werden sie sowieso nicht lange in der Startaufstellung stehen. Denn die Sponsorenangebote hängen von den Resultaten auf der Strecke ab", sagte Coulthard.