Die Beziehung von McLaren und Monaco ist allgemein betrachtet eine Gute. 15 Mal hat der Rennstall dort gewonnen, zwischen 1988 und 1993 sogar sechs Mal in Folge. Das Team kommt also gerne ins Fürstentum, die Fahrer tun es ebenfalls. Jenson Button bezeichnet seinen Sieg dort im Vorjahr als eines der Highlights seiner Laufbahn. "Es ist ein Rennen, das ich mir immer angesehen habe, als ich aufgewachsen bin; man kennt die Strecke, jede Kurve, auswendig, bevor man überhaupt je dort gefahren ist. Es ist ein besonderer Ort. Es ist ein Rennen, das jeder junge Fahrer gewinnen will", sagte der regierende Weltmeister.

Obwohl Button mittlerweile ein alter Hase in der Formel 1 ist, überkommt ihn jedes Mal wieder ein besonderes Gefühl, wenn er erstmals in Monaco aus der Box fährt und den Hügel hinauf brettert. "Auf das kann man sich nie ganz vorbereiten. Die Beschleunigung ist unglaublich und die Mauern sind so nahe", meinte er. Deswegen rät er auch allen dazu, die Geschwindigkeit langsam aufzubauen, um so am meisten aus dem Wochenende zu holen. Angriff ab der ersten Runde und das Risiko eines Fehlers seien einfach zu groß. "Die Strecke baut am Wochenende sehr schnell Grip auf und es geht nur darum, das Auto auf natürlichem Weg mehr Speed durch die Kurven finden zu lassen, wenn die Bedingungen besser werden und das Selbstvertrauen steigt."

Hamiltons Fokus am Qualifying

Was das mögliche Ergebnis betrifft, so wollte Button auf niemanden tippen, denn es gibt einige schnelle Autos und er rechnete durchaus damit, dass es ein wenig unvorhersehbar sein könnte. Sein Teamkollege Lewis Hamilton war sich einer Sache aber bereits sicher: das Qualifying wird entscheidend sein. Unvorhersehbar erwartete er das Rennen aber auch, denn die Trainings und das Qualifying könnten durch den vielen Verkehr mit 24 Autos gestört sein. Zudem wird wohl nur ein Boxenstopp eingelegt, strategisch lässt sich also nicht viel machen. "Deswegen wird das Qualifying wichtiger denn je. Wir arbeiten hart daran, unsere Qualifying-Pace zu verbessern. Ich glaube, Monaco ist ein Ort, wo der Input des Fahrers wichtiger ist als auf jeder anderen Strecke, also bin ich zuversichtlich, dass wir gute Arbeit abliefern."

Das hofft er aber auch, weil Monaco für ihn die beste Strecke in der Formel 1 ist. Deswegen wundert es auch wenig, dass sein Erfolg 2008 für ihn der schönste Sieg in der Formel 1 war. "Und einer der tollsten Momente in meiner Laufbahn. Es war ein unglaublicher Tag." Den würde er klarerweise gerne wiederholen, erst einmal wird er aber mit einem speziellen Helm-Design für Aufsehen sorgen. Wie es aussieht, wollte er noch nicht verraten. "Wenn ihr es seht, werdet ihr wissen, warum ich das beste Ende für mich haben will."

Whitmarsh der Bremser

Ein wenig Zweifel an einem möglichen Sieg äußerte Teamchef Martin Whitmarsh. "Wir konnten bislang unsere beste Pace im Qualifying noch nicht zeigen und der MP4-25 ist kein Auto, das unserer Meinung nach besonders gut auf langsame, enge Strecken mit kurzen, langsamen Kurven passt", erklärte er. Er baute aber darauf, dass das Team für das Rennen noch etwas Besonderes aus dem Hut zaubert, wie es das schon öfter getan hat. "Mit Jenson und Lewis haben wir nicht nur zwei Spezialisten für Stadtkurse, sondern auch die letzten zwei Monaco-Sieger, was uns nur hilfreich sein kann. Ich weiß, sie wollen beide in Monaco gewinnen und sind zuversichtlich."