Auch die fünfte Pole Position des Jahres geht an Red Bull. Nach drei Poles für Sebastian Vettel und einer für Mark Webber schlug in Barcelona erneut der Australier zu: Webber schnappte sich in 1:19.995 Minuten die beste Startposition für das Rennen. Er war der einzige Fahrer, der im Qualifying unter die 1:20er Marke fuhr und ließ seinen Teamkollegen Vettel um ein Zehntel hinter sich. Beide Red Bull fuhren jedoch in einer eigenen Welt.

"Diesmal hatte ich am Ende des Q3 das Gefühl, dass es klappen könnte", sagte Webber. "Das ist ein sehr schönes Gefühl." Vettel gratulierte seinem Teamkollegen, der an diesem Tag nicht zu schlagen gewesen sei.

"Ich hatte gute Runden, aber es hat nicht gereicht. Alles in allem bin ich zufrieden", sagte Vettel. "Unser Auto hat einen richtigen Sprung nach vorne gemacht. Obwohl es heute komfortabel aussieht, müssen wir morgen abwarten, heute gibt es noch keine Punkte. Es ist schön, vorne zu stehen, leider hat es nicht ganz für die Pole gereicht, aber das möchte ich morgen umdrehen."

Schumacher vor Rosberg

Michael Schumacher ließ erstmals Nico Rosberg hinter sich, Foto: Sutton
Michael Schumacher ließ erstmals Nico Rosberg hinter sich, Foto: Sutton

Der beste Verfolger der Red Bull, Lewis Hamilton im McLaren, fuhr 1:20.829 Minuten. "Wir wussten, dass Red Bull schnell sein würde", sagte Hamilton. "Wir werden kämpfen, obwohl wir nicht ganz so schnell sind." Neben Hamilton startet Fernando Alonso bei seinem Heimspiel von Platz 4. Die dritte Startreihe teilen sich WM-Leader Jenson Button und Rekordweltmeister Michael Schumacher.

"Ich habe gemischte Gefühle", sagte Schumacher, der sich im Auto wohler fühlt und dieses mehr in seine Richtung abstimmen konnte. "Aber der Abstand zu Red Bull ist extrem groß." Auch McLaren sei etwas weiter weg als zuletzt. "Von dieser Position brauchen wir nicht über ein Podium reden. McLaren ist mit harten Reifen stark und Ferrari in der Rennpace. Wir werden mehr in den Rückspiegel schauen müssen."

Der Deutsche gewann zum ersten Mal in dieser Saison ein Qualifyingduell gegen seinen Teamkollegen Nico Rosberg, der von Platz 8 startet. Dazwischen beginnt Robert Kubica das Rennen von Rang 7. Die Top10 komplettieren Felipe Massa und Kamui Kobayashi.

"Dritte und vierte Startreihe sind nicht ideale Plätze für das Rennen hier - wir haben uns verbessert, andere haben sich mehr verbessert", bilanzierte Norbert Haug. "Michael hat das Mögliche möglich gemacht, ein zwei Plätze besser war drin, mehr nicht." Für Mercedes bedeutet dieses Ergebnis: "Es gibt weiter viel zu tun und viel aufzuholen und genau daran arbeiten wir so lange bis wir ganz vorne sind."

Strafen am Ende des Feldes

Rubens Barrichello haderte mit dem Verkehr, Foto: Sutton
Rubens Barrichello haderte mit dem Verkehr, Foto: Sutton

Im ersten Qualifying scheiterten wie üblich die Fahrer der drei neuen Teams Lotus, Virgin und HRT. Die Spitze der Hinterbänkler führten Jarno Trulli und Heikki Kovalainen auf 19 und 20 an. Mit dem Sextett schied Williams-Pilot Rubens Barrichello als 18. aus. "Die Updates haben nicht funktioniert und ich hatte Verkehr", klagte Barrichello. "Deswegen bin ich draußen. Wir haben sechs Autos, die langsam sind, und sie gehen einfach nicht aus dem Weg."

"Das ganze Wochenende war schwierig", klagte Timo Glock. Am Freitag hatte er noch Probleme mit dem Diffusor, die am Samstagvormittag behoben werden konnten. "Auf einmal ging das Auto deutlich besser", so Glock. "Natürlich haben wir uns vom neuen Auto deutlich mehr erwartet. Das einzig Positive ist, dass unser Tanksystem jetzt funktioniert."

Strafen hagelte es am Ende des Feldes: Neben Vitaly Petrov erhalten auch Karun Chandhok, Timo Glock und Lucas di Grassi eine Strafversetzung um jeweils fünf Startplätze. Petrov und Chandhok mussten das Getriebe wechseln lassen, die beiden Virgin-Fahrer wurden bestraft, weil ihr Team die Getriebeübersetzung zu spät bei der FIA bekannt gab.

Das Qualifying im Überblick

1. Session
Zwischenfälle: keine
ausgeschieden: Barrichello, Trulli, Kovalainen, Glock, di Grassi, Chandhok, Senna
Top-6: Webber, Vettel, Hamilton, Button, Alonso, de la Rosa
2. Session
Zwischenfälle: keine
ausgeschieden: Sutil, de la Rosa, Hülkenberg, Petrov, Buemi, Alguersuari, Liuzzi
Top-6: Webber, Vettel, Button, Hamilton, Alonso, Schumacher
3. Session
Zwischenfälle: Alonso Beinahe-Kollision mit Rosberg in Box
Top-6: Webber, Vettel, Hamilton, Alonso, Button, Schumacher