Das Thema Fahrhöhen-Verstellung war in den vergangenen Wochen in der Formel 1 heiß diskutiert worden, bis die FIA klarstellte, dass jedwedes System illegal ist, mit dem automatisch die Fahrhöhe geändert werden kann. Für McLaren kam dieses Verbot überraschend. "Vor einiger Zeit war das Verständnis so, dass die Regeln besagten, man könne keine spezifischen Teile am Auto haben, die sich in Relation zur gefederten Masse bewegen und dadurch auf die Aerodynamik Einfluss nehmen. Daher gingen wir davon aus, dass man keine Teile in der Aufhängung haben darf, die die Fahrhöhe verändern, wir hatten aber den Eindruck, dass einige Teams durch so etwas vielleicht einen Vorteil hatten - möglicherweise sogar legal", sagte Teamchef Martin Whitmarsh.

Deswegen schickte das Team auch eine Anfrage an die FIA und die Antwort besagte, solche Systeme seien durchaus legal. Deswegen begann McLaren auch damit, an eigenen Systemen zu entwickeln und wollte in China eines einsetzen. "Dann sagte man uns vor dem Rennen, die FIA hätte ihre Position überdacht und solche Systeme seien nicht länger legal - wir hatten also etwas Zeit verschwendet. Wir wollen die FIA nicht kritisieren, denn Charlie [Whiting] und die FIA müssen mit zwölf Teams zurechtkommen, die sich ihnen aufdrängen, um bei den Regeln und ihren Interpretationen irgendwelche Hintertürchen zu finden. Ich war aber überrascht, als wir erst einen positiven Bescheid hatten und das freute mich, denn uns geht es um kreative Ingenieursarbeit und wir mögen solche Herausforderungen."

Es geht immer besser

Deswegen bedauerte es Whitmarsh dann auch, das System doch nicht einsetzen zu können, denn er versprach sich dadurch durchaus einen Vorteil. Nun will er die Sache aber abhaken und einfach weitermachen. "Die FIA muss schwierige Entscheidungen treffen. Sie kann es immer besser machen, aber es wäre schön gewesen, wenn es von Anfang an ein klares Nein gegeben hätte", meinte Whitmarsh. Dennoch sah er noch viel Potential im McLaren. So könne mehr Abtrieb und mehr aerodynamische Effizienz gefunden werden, das Auto könnte weniger sensibel und leichter gemacht werden. "Das ist unser Job und uns macht es Spaß, dem hinterherzujagen. Wenn die Regeln hier und da eine unerwartete Möglichkeit bieten, werden wir sie nutzen. Die Fahrhöhen-Sache schuf eine, wir wollten sie nutzen, konnten aber nicht."

Er versprach, dass McLaren nun weiter Gas geben wird und wie jeder andere Teamchef kündigte er für Barcelona ein großes Update an. "Wir haben ein neues Paket für Barcelona und wir haben über die Jahre gezeigt, dass wir das Auto bei jedem Rennen verbessern können - das müssen wir auch. Alle Teams werden das machen und wir müssen es einfach schneller machen. Wir sind näher dran als wir es waren, wir sind aber noch nicht zufrieden mit dem Auto, müssen es verbessern und schneller machen."